Kenia strahlt am hellsten

Ein Markt, der eine ganze Reihe von Opportunitäten bietet, ist Kenia. Im vergangenen Jahrzehnt unterzog sich das ostafrikanische Land mit seinen 47 Millionen Einwohnern weitreichenden Strukturreformen, die seither das Wirtschaftswachstum voranbringen. Seine Lage macht Kenia zu einem Knotenpunkt für Handels- und Investitionsströme, die von Osten her in den afrikanischen Kontinent drängen. Die Exporte, vorwiegend Tee und Blumen, legen deutlich zu. Die steigende Zahl ausländischer Besucher schiebt den Tourismus an.

Zwar hat sich das BIP-Wachstum Kenias nach Weltbank-Angaben auf 5,5 Prozent im Jahr 2017 verlangsamt. Hintergrund waren eine gedämpfte Kreditnachfrage, ein langes politisches Patt sowie eine Dürreperiode. Doch die Weltbank rechnet damit, dass die kenianische Wirtschaft durch umsichtige makroökonomische Maßnahmen und einen stärkeren Konsum 2018 und 2019 ein BIP-Plus von 5,8 Prozent beziehungsweise 6,1 Prozent ausweisen kann.

Zukunftsweisende geld-, fiskal- und wechselkurspolitische Maßnahmen tragen zur nachhaltigen Stabilisierung der Konjunktur bei. Eine breit aufgestellte, vor allem durch den Dienstleistungssektor getriebene Wirtschaft sorgt für Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen – und birgt das Potenzial, dass Kenia zu einer der größten Wachstumsstorys des Kontinents wird.

Die Infrastruktur Kenias dürfte von der chinesischen Seidenstraßen-Initiative profitieren, die der Umsetzung der wirtschaftlichen und diplomatischen Interessen Chinas dienen soll. China richtete 2014 einen mehrere Milliarden US-Dollar schweren Spezialfonds zur Finanzierung verschiedener Infrastrukturprojekte entlang der Seidenstraßen-Routen ein. In Afrika gehört der große Binnenhafen im kenianischen Nairobi dazu. Darüber hinaus wurde 2017 eine von China finanzierte Eisenbahnstrecke vom Hafen Mombasa nach Nairobi fertiggestellt.