Grenzmärkte Reformen als Weg zum Erfolg
Als Grenzmärkte werden die weniger entwickelten Volkswirtschaften der Schwellenländer bezeichnet. Über sie kursieren unter Investoren zahlreiche Erfolgsgeschichten, wobei manche Anleger sich auch die Finger verbrannt haben. Die Vielzahl dieser Mythen aus den unterschiedlichsten Ländern und Märkten dürfte unserer Meinung nach der Grund sein, warum Anleger Grenzmärkte häufig zugunsten von Industrieländern oder traditionellen Schwellenmarkt-Anlagen außen vor lassen.
Es ist an der Zeit, eine dynamische, sehr chancenreiche Nische genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele gute Gründe sprechen für Investments in Grenzmärkte:
- Erwartungen eines robusten Wirtschaftswachstums
- Beständige Makroentwicklung
- Äußerst günstige Bewertungen
Grenzmarkt-Börsen liquider als gedacht
Welche Mythen über Grenzmärkte gibt es? Besonders hartnäckig hält sich bei Anlegern der Irrglaube von Illiquidität, ebenso wie von einer kleinen Marktkapitalisierung und schlechteren Standards der Unternehmensführung.
Ganz klar: Jede dieser Anschauungen mag zwar auf eine begrenzte Anzahl an Märkten zutreffen. Nimmt man jedoch das globale Potenzial der Grenzmärkte in den Blick, so wie wir das tun, zeigen sich die Chancen in einem viel besseren Licht.
Indexanbieter haben unterschiedliche Auffassungen, welche Regionen Grenzmärkte darstellen. Wir halten uns nicht an die vielen unterschiedlichen Definitionen und Beschränkungen: Wir verstehen Grenzmärkte als junge oder neue Schwellenmärkte, die sich in einer früheren Phase der wirtschaftlichen Entwicklung befinden, in der Regel höhere Wachstumsraten aufweisen, von Analysten relativ wenig beachtet werden und weniger ausländisches Kapital anziehen.
Indem wir den Begriff von Grenzmärkten weiter als andere Marktteilnehmer fassen, eröffnen wir uns mehr Flexibilität und können Investment-Chancen über eine bestimmte Benchmark hinaus ausfindig machen. Wir umgehen damit hemmende Beschränkungen, denen Indexanbieter unterliegen.
Unseren Analysen zufolge beläuft sich der tägliche Umschlag an den Börsen in Grenzmärkten auf 2,1 Milliarden US-Dollar. Die Anlagen sind also liquider als viele Marktteilnehmer annehmen.
Zugleich schätzen wir die Marktkapitalisierung der Unternehmen aus Grenzmärkten auf insgesamt 1,7 Billionen US-Dollar. Weil stetig neue Unternehmen auf den Markt kommen, rechnen wir hier mit weiteren Anstiegen.
Aktives Management hat positiven Effekt auf Unternehmensführung
Viele Anleger hegen Bedenken hinsichtlich der Unternehmensführung in Grenzmärkten. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den positiven Einfluss eines aktiven Managements bei Investitionen in Grenzmärkte.
Die Entwicklung der Schwellenländer in den vergangenen Jahrzehnten hat gezeigt, dass die Beziehung zwischen Eigentümern und Unternehmensführung gewöhnlich eine wichtige Rolle spielt. Das Gros der positiven Veränderungen beruhte unserer Einschätzung nach auf der engen Zusammenarbeit zwischen Aktionären und Unternehmen sowie dem stetigen beiderseitigen Feedback.
Mit einem passiven Investmentansatz lässt sich diese Steuerung normalerweise nicht erreichen. Unser Ansatz: Wenn ein Computerprogramm Anlageentscheidungen steuert oder ein Algorithmus die Gewichtung von Aktien bestimmt, stellt sich die Frage, wer den Dialog mit der Unternehmensleitung führt und bei Aktionärsversammlungen bei Corporate-Governance-Themen die Hand hebt.