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Grexit Pimco hält mit 30 Prozent Aussicht auf Griechen-Euro-Aus

Als zentrales Szenario erwartet Pimco, dass Griechenland sich durchwurstelt und im Euroraum bleibt. Es gebe jedoch die Möglichkeit, dass eine Schuldenzahlung unbeabsichtigt verpasst werde und das würde einen Ausbruch der Renditeaufschläge bei Anleihen der anderen hoch verschuldeten Länder der Region auslösen, erklärte Mihir Worah am Donnerstag im australischen Sydney. Pimco habe daher seine Wetten auf Italien und Spanien reduziert, um dieses Risiko zu minimieren, erläuterte der für Portfoliostrukturierung und reale Rendite verantwortliche Chief Investment Officer. „Aber im Endeffekt wird das die Weltwirtschaft nicht beeinträchtigen, es könnte eine Kaufgelegenheit sein, wenn man die Mittel hat und selbst nicht betroffen ist.“

Am morgigen Freitag steht in Riga eine Tagung der Eurogruppen-Finanzminister an. Sie wollen Griechenland dazu bewegen, sich auf Reformen festzullegen, so dass Hilfszahlungen freigegeben werden können, bevor das Land kein Geld mehr hat. Die von Alexis Tsipras geführte griechische Regierung streitet sich seit ihrer Wahl im Januar mit den Gläubigern des Landes, und eine Verschärfung der Krise könnte auch dazu beitragen, die Finanzierungskosten für die riskanteren Schuldner in der Region - wie Portugal, Spanien und Italien - hochzutreiben.

Nach Worahs Einschätzung dürften die Renditeaufschläge bei spanischen und italienischen Anleihen aufgrund des Kaufprogramms der Europäischen Zentralbank von den derzeitigen Niveaus zurückgehen Er geht davon aus, dass die Renditeprämie gegenüber zehnjährigen deutschen Bundesanleihen auf 60 oder 70 Basispunkte abschmelzen kann. Aktuell liegt der Spread bei vergleichbaren italienischen Anleihen bei 122 Basispunkten, für spanische Papiere beträgt er 119 Basispunkte. „Wir haben unseren Einsatz etwas verringert“, erklärte er mit Bezug auf Italien- und Spanien-Bonds. Dennoch gehe er davon aus, dass mit einer solchen Wette eher Geld zu verdienen als zu verlieren sei, auch bei einer Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent für einen Euro-Ausstieg der Griechen.

„Unser Basis-Szenario ist, dass Griechenland im Euroraum bleibt, dass es aber eine unschöne Angelegenheit wird“, führte er aus. „Die Märkte preisen ein massives Risiko ein, es gibt eine Wahrscheinlichkeit von 30 Prozent, dass es ein Missgeschick gibt, etwas Schlimmes passiert und Griechenland sich aus Europa verabschiedet.“

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