LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in RentenfondsLesedauer: 4 Minuten

Griechenland-Investments „Es gibt nur 2 Lösungsansätze für den Euro“

Seite 2 / 2

Schuldenlast auf Dauer untragbar

Im Zuge des globalen Wirtschaftsaufschwungs verzeichnet Griechenland zwar wieder Wirtschaftswachstum und Haushaltsüberschüsse, doch der Schuldenberg von 180 Prozent der Wirtschaftsleistung ist dauerhaft nicht finanzierbar. Derzeit tragen die EU-Steuerzahler über die Hilfspakete die Risiken, die Anleger an den internationalen Finanzmärkten nicht bereit sind zu tragen.

Es stellt sich die Frage, welchen Zins diese Anleger für ihr Risiko fordern werden, wenn das Land sich wieder über Staatsanleihen refinanzieren muss. Wir vermuten diesen Zins für mittlere und längere Laufzeiten bei etwa 4 bis 5 Prozent. Das wäre nicht finanzierbar unter der Annahme, dass das Wachstum des Landes die 2-Prozent-Marke wohl kaum dauerhaft durchbrechen kann.

Übrigens, der Internationale Währungsfonds (IWF) beteiligt sich nicht mehr am jüngsten Kreditprogramm. Man kann sich keinen Kreditausfall leisten. Als Begründung brachte die Chefin des IWF dann ihre Bedenken zur langfristigen Schuldentragfähigkeit Griechenlands zum Ausdruck.

Kapitalmarkt wird Lösung erzwingen

Das Treffen der Euro-Gruppe hat wieder einmal verdeutlicht, dass ökonomische Realitäten weiterhin politisch nicht akzeptiert werden. Die Konkursverschleppung Griechenlands hat ein weiteres, für die europäischen Steuerzahler wieder teures Kapitel hinzubekommen. Die politischen Eliten in der EU sehen sich noch nicht imstande, die Bevölkerung mit der Wahrheit zu konfrontieren: Griechenland kann einen Großteil der Kredite niemals mehr zurückbezahlen.

Dieses Eingeständnis und die damit verbundene Abschreibung wird aber nicht aus freien Stücken erfolgen. Politische und soziale Verwerfungen in Griechenland, Rezessionen oder Turbulenzen an den Kapitalmärkten werden irgendwann die Akteure zu einer Reaktion und Lösung zwingen.

Dabei geht es gar nicht allein nur um Griechenland. Es geht vielmehr um die Tatsache, dass es aufgrund der ökonomischen Heterogenität der Euroländer langfristig nur zwei Lösungsansätze gibt. Entweder man lässt die Eurozone in der heutigen Form auseinanderbrechen oder man begibt sich auf den Weg zu einer Transferunion. Da die Eurozone diesen Weg längst eingeschlagen hat, wäre es an der Zeit, dies offen anzuerkennen und zu kommunizieren.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion