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Inflation bleibt hoch
In Großbritannien bricht Chaos aus
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Von in NewsLesedauer: 3 Minuten
Die Bank of England in London
Die Bank of England in London: Bisher haben die Währungshüter die Inflation auf der Insel nicht unter Kontrolle bekommen. | Foto: Imago Images / Zuma Wire
Mark Dowding
© RBC Bluebay Asset Management

Das Vereinigte Königreich hat eine weitere chaotische Woche erlebt. Die Bank of England (BoE) überraschte mit einer Anhebung des Leitzinses um 50 Basispunkte auf 5 Prozent. Aufgrund einer zu Beginn der Woche gemeldeten Kerninflation von erschreckenden rund 7 Prozent preisten die Marktteilnehmer schnell die Möglichkeit ein, dass die BoE weitere größere Schritte gehen und den Leitzins bis zum Jahresende möglicherweise auf über 6 Prozent anheben muss.

Wir sind der Meinung, dass der Markt die bevorstehende geldpolitische Straffung nun überbewertet. Zwar hat die Wirtschaftstätigkeit im Vereinigten Königreich in den vergangenen Monaten positiv überrascht. Wie sehen aber eine zunehmende Anfälligkeit, da die Geldpolitik weiterhin ernsthaft gestrafft wird.

Es ist zu beobachten, dass die Bewegung auf dem Hypothekenmarkt erst jetzt, volle 18 Monate nach Beginn der Zinserhöhungen durch die BoE, auf breiterer Basis spürbar wird. Dies dürfte die Notenbanker im Hinblick auf eine weitere Straffung der Geldpolitik auf Trab halten – mit dem wachsenden Risiko, dass der britische Immobilienmarkt und damit auch die Wirtschaft zusammenbrechen.

Die Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten stehen nun im Mittelpunkt der geldpolitischen Entscheidungen. Es liegt der Verdacht nahe, dass wir in eine Phase erhöhter Unsicherheit in Bezug auf die britische Wirtschaft eintreten – mit hoher Inflation und mittelmäßigem Wachstum, was unserer Meinung nach ein unangenehmer Cocktail für das Pfund ist.

 

USA und Eurozone vor dem Ende des Zinserhöhungszyklus

Außerhalb der Insel bewegten sich die Staatsanleiherenditen in der vergangenen Woche seitwärts. Nach den Juni-Sitzungen der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank waren die Marktschwankungen geringer. Insgesamt ist das makroökonomische Umfeld aber nach wie vor schwierig. In einem fortgeschrittenen Konjunkturzyklus scheint nach wie vor Geduld geboten.

Wir sind der Meinung, dass schwächere Konjunktur- und Inflationsdaten zu einer Pause auf der Fed-Sitzung im Juli führen könnten. Sollte dies der Fall sein, werden die US-Währungshüter die Zinsen danach wahrscheinlich nicht wieder anheben – außer im Falle negativer Inflationsüberraschungen. In diesem Zusammenhang ist es plausibel, dass wir nun den Höhepunkt des US-Zinszyklus erreicht haben.

In der Eurozone schwächt sich die Konjunktur ebenfalls ab. Wir sind daher der Meinung, dass wir uns auch hier dem Höhepunkt des Zinszyklus nähern. Für den Juli rechnen wir mit einer Anhebung des Einlagezinses auf 3,75 Prozent. Das könnte aber der letzte Schritt sein.

Ein geringerer Preisdruck im Laufe des Sommers und gut verankerte Inflationserwartungen dürften dazu führen, dass sich die Renditen auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren. Angesichts des sich abzeichnenden Höchststands der Leitzinsen wird sich die Aufmerksamkeit auf die Verringerung der aufgeblähten EZB-Bilanz richten. Es besteht die Möglichkeit, dass die Re-Investitionen in das Pandemie-Notfallankaufprogramm (Pandemic Emergency Purchase Programme) vor Ende 2024 eingestellt werden. Der aktive Verkauf von Wertpapieren hingegen ist vorerst unwahrscheinlich.


Über den Autor: Mark Dowding ist Investmentchef der Anlagegesellschaft RBC Bluebay Asset Management.

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