LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 9 Minuten

Große Analyse So kamen die Fonds-Lieblinge der deutschen Makler durchs Chaos-Halbjahr 2016

Seite 4 / 5


Von Letzterem hat auch Stefan Kloss profitiert, der den Kapital Plus von Allianz Global Investors managt und ebenfalls die ersten beiden Quartale jeweils mit einem Wertzuwachs abgeschlossen hat. Zirka 9 Prozent seiner Fondsinvestments sind in der britischen Währung notiert, insgesamt macht Großbritannien 11 Prozent des Portfolios aus. Das meiste davon entfällt auf Aktien. „Der Großteil unserer in Großbritannien gelisteten Unternehmen mit einer starken internationalen Geschäftstätigkeit hat sich seit dem Referendum sehr gut entwickelt“, berichtet Kloss. Ihnen kommt die starke Abwertung des Pfunds zugute. Das gilt etwa für Reckitt Benckiser, einen in der Nähe von London ansässigen international tätigen Hersteller von Reinigungsprodukten und Haushaltswaren.

Deutlich schwächer entwickelten sich die Unternehmen im Portfolio, die eine stärkere Abhängigkeit von der Binnenwirtschaft haben. Kloss will sich dies zunutze machen: „Da diese unserer Meinung ach zu stark abgestraft wurden, haben wir die Kursabschläge zwischenzeitlich genutzt, um Positionen auszubauen.“

Um die überwiegend auf Unternehmensdaten basierende und auf Europa beschränkte Aktienauswahl kümmert sich Thorsten Winkelmann. Diese Bottom-up-Strategie entspricht der des Allianz Wachstum Europa und ist laut Kloss dafür verantwortlich, „dass direkt nach dem Austrittsvotum keine taktische Anpassung der Positionen notwendig“ war.

Der Kapital Plus ist klar gegliedert. Kloss füllt das Portfolio zu 70 Prozent mit Anleihen und zu 30 Prozent mit Aktien. Damit nutzt der Fondsmanager nur einen Teil der Ertragsquellen, da er „keine taktische Asset-Allokation vornimmt und das Potenzial auf der Rentenseite begrenzt ist, doch punktet der Fonds durch seine Einfachheit und Transparenz“, wie die Rating-Agentur Morningstar feststellt. Und die längerfristige Performance kann sich auch sehen lassen. Sowohl über einen Anlagezeitraum von drei Jahren, 23 Prozent, als auch über einen von fünf Jahren, 49,2 Prozent, toppt die Wertentwicklung auch den Nordea Stable Return. Nur wenige Bestseller haben noch besser abgeschnitten.

Und was können Anteilseigner künftig von ihren Fonds erwarten? Die früheren Renditen in die Zukunft fortzuschreiben, hält Nordea-Fondsmanager Trolle Hansen nicht für möglich: „Anleger sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass das Wachstum in den entwickelten Volkswirtschaften auf einem niedrigen Niveau verharren wird.“ Und da dies langfristig für die Unternehmensgewinne und damit für die Aktienmärkte entscheidend ist und zugleich Anleihen kaum Rendite bringen, sieht der Experte die künftigen Erträge eher Richtung 5 Prozent gehen. Auch das wären immerhin knapp 5 Prozent mehr als auf dem Sparbuch.

PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Tipps der Redaktion