5.900 Fonds von 313 Gesellschaften 

Die Berliner Rating-Agentur Scope bewertet derzeit rund 5.900 in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Investmentfonds, die von insgesamt 313 Kapitalverwaltungsgesellschaften verwaltet werden. Das so genannte KVG-Ranking sortiert die Anbieter nach ihrem jeweiligen Anteil an Fonds mit Top-Rating.

Scope erstellt hierbei zwei separate Ranglisten – jeweils eine für „kleine“ Gesellschaften, die über lediglich acht bis 24 bewertete Fonds verfügen sowie eine für „große“ Anbieter mit mindestens 25 bewerteten Produkten. Gesellschaften mit weniger als acht bewerteten Fonds werden nicht berücksichtigt.

A- und B-Ratings gelten als Top-Noten

Das Scope-Fondsrating umfasst fünf Ratingstufen – von A bis E. Der Quotient aus Zahl der Top-Ratings und Gesamtzahl der Fondsratings einer Gesellschaft ergibt ihren Anteil der Top-Fonds. Grundsätzlich erhalten nur Fonds mit einer Performance-Historie von mindestens fünf Jahren ein quantitatives Scope-Rating.

Beim Scope-Fondsrating zählt die Qualität eines Fonds innerhalb seiner Vergleichsgruppe. In das Rating fließen dazu unter anderem die langfristige Ertragskraft und die Stabilität der Fondsperformance ein. Weitere Kriterien für die Bewertung der Scope-Analysten sind das Timing- und das Verlustrisiko.

Ein Top-Rating, also eine der besten beiden Noten, tragen derzeit ein Drittel aller von Scope bewerteten Produkte. Ein A-Rating gibt es aktuell für 8,5 Prozent der Fonds, ein B-Rating für 25,4 Prozent. Anbieter, deren Produkte zu mehr als einem Drittel ein Top- Rating tragen, liegen über dem Durchschnitt.

Ausländische Anbieter tendenziell begünstigt

Die vier Top-10-Platzierungen deutscher Gesellschaften ist deshalb beachtlich, weil das rein quantitative Ranking ausländische Gesellschaften tendenziell begünstigt. Denn sie lassen in der Regel nur die erfolgreichsten ihrer Produkte auch in Deutschland zum Vertrieb zu. Heimische Anbieter sind hingegen mit ihrer gesamten Produktpalette vertreten.

Der Anbieter Kepler-Fonds aus dem österreichischen Linz konnte seinen Spitzenplatz unter den großen Fondsgesellschaften in Deutschlande auch in diesem Jahr behaupten. Mehr als 62 Prozent der Fonds weisen aktuell ein Top-Rating auf. Damit liegen die Österreicher deutlich vor Investec und Metzler, die sich den zweiten Rang teilen.

5 Aufsteiger- bzw. Absteiger-Fondsanbieter

Es gab aber auch deutliche Veränderungen im Vergleich zum Vorjahresquartal. Mit Goldman Sachs AM, State Street, Legg Mason, JP Morgan und Invesco sind gleich fünf Fondsgesellschaften nicht mehr in den Top Ten vertreten. Den deutlichsten Einbruch der Quote an Top-Ratings (von 54,5 auf 34,5 Prozent) verzeichnete Legg Mason.

Aufgestiegen in die Top Ten sind Investec, Metzler, Union Investment, Vontobel und Allianz Global Investors. Die auf Jahressicht deutlichste Verbesserung gelang Metzler mit einem Sprung von Platz 32 auf 2. Investec und Vontobel werden in diesem Jahr erstmals als „große Kapitalverwaltungsgesellschaft“ geführt.