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Großes Interview mit Mobius-Capital-Teilhaber „Das ist so unfassbar günstig, das ist doch ein Witz“

Carlos von Hardenberg kann sich bei Mobius Capital Partners auf eine einzige Strategie konzentrieren
Carlos von Hardenberg kann sich bei Mobius Capital Partners auf eine einzige Strategie konzentrieren | Foto: Mobius Capital Partners

Carlos von Hardenberg sitzt in der großen Wandelhalle des ziemlich neuen Nobelhotels „The Fontenay“ in Hamburg. Er wirkt entspannt und geradezu glücklich. Er mache jetzt genau das, was ihm Spaß bereitet, erklärt er. Und sein plötzlicher Abgang bei Franklin Templeton Anfang 2018? Sooooo plötzlich war das gar nicht, stellt sich schnell heraus. Leider schaffen es einige Details nicht ins fertige Interview, was auch irgendwie verständlich ist. Trotzdem bringt Hardenberg etwas Licht in die Angelegenheit.

DAS INVESTMENT: Lassen Sie uns zunächst über die Vergangenheit reden. Ich hatte damals nicht schlecht gestaunt, als Sie kurz nach Mark Mobius zusammen mit Greg Konieczny Franklin Templeton verließen und ihm folgten.

Carlos von Hardenberg: Diese Entscheidung ist über einen längeren Zeitraum gewachsen. In unserer Zeit bei Templeton haben Mark, Greg und ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass wir die besten Ergebnisse erzielen, wenn wir mit unseren Portfoliounternehmen zusammenarbeiten, um ihre Unternehmensführung zu verbessern. Aber wenn man über 50 Milliarden Euro in über 80 Fonds verwaltet, ist das schwierig. Und so haben wir schließlich die Entscheidung getroffen, uns mit einem kleineren, agileren Unternehmen selbstständig zu machen.

Wie hält man sowas geheim?

von Hardenberg: Wir hatten Rechtsbeistand und haben schon damals mit der UBS zusammengearbeitet. Leute, die sich mit solchen Ausgründungen auskennen. Sie nahmen uns unter ihre Fittiche, und wir hielten den Mund.

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von Hardenberg: Genaugenommen eine Strategie. Wir haben einen geschlossenen Fonds für englische Investoren im Oktober an die Londoner Börse gebracht und managen außerdem einen in Luxemburg registrierten Sicav, den Mobius Emerging Markets. Beide Fonds verfolgen dieselbe Strategie, und auch der offene Fonds ist von Anfang an gedeckelt.

Wo?

von Hardenberg: Bei 2 Milliarden Euro, zurzeit haben wir 170 Millionen in der Strategie. Nur kleine und mittlere Nebenwerte, da wir überzeugt sind, dass hier die Unternehmen mit dem größten Wachstumspotenzial zu finden sind, gerade in Technologie und Konsum. Wir konzentrieren uns in unserem Portfolio auf etwa 30 Aktien. Viele davon sind in keinem Index enthalten. Der durchschnittliche Börsenwert der Unternehmen beträgt 2 Milliarden Euro, der Durchschnitt in normalen Schwellenländerfonds liegt bei etwa 50 Milliarden. Wir kombinieren fundamental getriebene Einzelaktienauswahl mit Shareholder Activism.

Also Aktionäre, die sich in die Unternehmensführung einmischen.

von Hardenberg: Genau. Eine Sub-Komponente davon ist ESG, also die Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

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