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Bafin-Chef betont Grüne Investments sind nicht per se sicherer

Felix Hufeld
Felix Hufeld: Der Bafin-Präsident warnt vor einer regulatorischen Extrawurst für nachhaltige Finanzanlagen. | Foto: Bernd Roselieb/Bafin

Ein Investment, das als nachhaltig eingestuft wird, sei allein deshalb noch lange nicht für Anleger besonders sicher. Das betont der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Felix Hufeld. In einem Podcast-Gespräch mit Stephan Paul, Professor für Finanzierung und Kreditwirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum, will Hufeld nach eigenen Angaben mit einem häufig wahrgenommenen Fehlurteil aufräumen.

Er halte es für bedenklich, so der Bafin-Chef, wenn mit Mitteln der Regulatorik grüne Investments gefördert würden – ohne diese insgesamt auch einer klassischen Risikoanalyse zu unterziehen. Denn allein weil ein Anlageprojekt als „grün“ gelte, sei es durchaus nicht auch mit geringerem Risiko behaftet.

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Allein aus „politischem Lenkungsinteresse“ heraus sollte kein grünes Investment eine besonders milde Regulierung genießen. Andernfalls könnten Verbraucher in vermeintlich sichere Finanzanlagen gedrängt werden, deren wahres Risiko sie nicht überblicken könnten – ein Eigentor aus Sicht von Verbraucherschutz und Finanzstabilität, kritisiert Hufeld. Schlimmstenfalls würde so der „Samen für die nächste Finanzkrise“ gelegt.

Seine Warnung spreche er nicht nur vorbeugend und theoretisch aus, macht der Bafin-Präsident deutlich. Er nehme vielmehr eine starke Bewegung von Verfechtern der Gegenposition wahr. Als Stichworte fallen in dem Gespräch die von der EU-Kommission geprägten Begriffe „Green supporting factor“ und „Brown penalizing factor“: Privilegierende beziehungsweise bestrafende Lenkungsmechanismen wie zum Beispiel geringere Kapitalanforderungen einzuführen, ohne das klassische Risiko im Blick zu behalten, sei aus seiner Sicht „ein fataler Systembruch“, stellt Hufeld klar.

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