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Aktualisiert am 30.01.2023 - 09:43 Uhrin Klassische ETFsLesedauer: 7 Minuten
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Altersvorsorge
Die 4 Stufen von nachhaltigen ETFs
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Altersvorsorge Die 4 Stufen von nachhaltigen ETFs

Nachhaltige ETFs haben sich zu den heimlichen Stars hiesiger Investoren entwickelt. Immer mehr Anlegergelder fließen in nachhaltige ETFs – oder, um genau zu sein, in ETFs, die sich selbst nachhaltig nennen. Weil es keine wirklich zweckmäßige Regulierung dieses Begriffes gibt, erstreckt sich die Bandbreite von sehr hellgrünen ETFs mit ganz geringer Nachhaltigkeits-Dosierung bis zu dunkelgrünen ETFs mit sehr überzeugenden Nachhaltigkeitsstrategien. 

Dieser Beitrag liefert Orientierung im Dschungel der nachhaltigen ETFs – oft spricht man auch von „ESG-ETFs“, weil Nachhaltigkeit über die Begriffe Umwelt (E wie Environment), Soziales (S) und Gute Unternehmensführung (G) operationalisiert wird. Er zeigt auf, bei welchen ETFs man wirklich von Nachhaltigkeit sprechen kann und welche eher der Kategorie Greenwashing zugeordnet werden können. 

Branchen- und Themen-ETFs 

Die einfachste Art und Weise, um aus einem ETF einen grünen ETF werden zu lassen, sind Branchen- und Themen-ETFs. Ein Beispiel dafür ist der iShares Global Clean Energy UCITS ETF, der in Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern investiert, die erneuerbare Energien erzeugen oder Ausrüstung und Technologie zu dieser Erzeugung bereitstellen. 

Filterkriterien für ESG-ETFs
Filterkriterien für ESG-ETFs © Grüne Welt GmbH >>Vergrößern!

Vier Stufen von nachhaltigen ETFs 

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Neben den Branchen- und Themen-ETFs finden Anleger auch jede Menge grüne ETFs, die auf bekannten Indizes basieren. Vom Prinzip ist die Konstruktion eines nachhaltigen ETFs immer gleich. Emittenten nehmen einen ETF wie den MSCI World als Basis und versehen ihn mit verschiedenen Ausschluss- und Filterkriterien, um anschließend nur die ausgewählten Unternehmen in das Produkt aufzunehmen. Die sprichwörtliche Spreu vom Weizen trennt sich jedoch, wenn man sich diese Kriterien genau betrachtet. 

ESG Screened ETFs bieten schwachen Nachhaltigkeitsfilter

Die erste, aber auch „schwächste“ Form eines nachhaltigen ETFs sind sogenannte Screened ETFs. Ein oder mehrere Kriterien dienen hier dazu, Unternehmen 
aus einem ETF auszuschließen. Meistens handelt es sich um kontroverse Geschäftsbereiche. Beispielsweise schließt der iShares MSCI World ESG Screened ETF Firmen aus, die Umsätze mit geächteten Waffen oder der Herstellung von Tabakprodukten und zivilen Schusswaffen machen. Für Umsätze aus der Förderung von Thermalkohle und Ölsanden sowie der Stromerzeugung mit Kohle gilt zudem eine Umsatzschwelle von 5 Prozent. (Quelle: iShares)

Schon beim Betrachten der Zahl der inkludierten Unternehmen in diesem ETF stellt man fest, dass dieser Filter nicht allzu streng sein kann. Von rund 1.650 Unternehmen aus dem MSCI World werden hier weniger als 200 ausgeschlossen. Für konventionelle Ölförderung, Nuklearenergie, die Rüstungsbranche, Gentechnik, Alkohol oder Glücksspiel gibt es hier beispielsweise keinerlei Regulierung. 

Bei Screened ETFs anderer Emittenten sieht es nicht viel anders aus. Deswegen richten sich Screened ETFs eher an institutionelle Investoren, die sehr nahe an ihrem Referenzindex bleiben müssen. Für ernsthaft an Nachhaltigkeit interessierte Anleger ist die Produktart dagegen eher ungeeignet. 

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