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„Grundsätzlich ist eine Bankenunion eine vernünftige Sache“

Martin Hüfner von Assénagon
Martin Hüfner von Assénagon
Ein neues "Buzzword" macht die Runde: Die Europäische Bankenunion. Es wurde vor ein paar Wochen in die Debatte geworfen. Die Bankenunion soll ein Baustein für die künftige Architektur in Europa sein, gleichgewichtig neben dem Fiskalpakt, der Fiskalunion und dem Wachstumspakt.

Damit könne man, so die Hoffnung, die Probleme der Eurokrise endlich in den Griff bekommen. Auf dem Gipfel der Staats- und Regierungschefs nächste Woche in Brüssel soll darüber diskutiert werden. Ist das der Stein der Weisen, der alles richten wird?

Um die Antwort gleich vorweg zu geben: Ich glaube es nicht. Auch wenn ich die Kritik an der Bankenunion, die in Deutschland derzeit Wellen schlägt, nicht teile.

Grundsätzlich ist eine Bankenunion eine vernünftige Sache. Sie bringt eine gemeinsame, von nationalen Interessen unabhängige Aufsicht, die für gesündere Strukturen im Bankensektor sorgt. Vor allem soll sie Missstände wie wir sie erst in Irland und jetzt in Spanien erlebt haben, rechtzeitig erkennen und so – hoffentlich – verhindern.

Sie enthält eine gemeinsame Einlagensicherung, die für das Vertrauen der Menschen in ihre Bankguthaben sorgen soll. Verhältnisse wie jetzt in Griechenland, wo die Konten abgeräumt werden, sollen nicht mehr vorkommen.

Schließlich beinhaltet sie einen gemeinsamen Fonds und einen Mechanismus für eine geordnete Abwicklung von Banken, die doch in Schwierigkeiten kommen. Damit soll ein Desaster wie bei der Lehman-Pleite verhindert werden. Insgesamt ist das die Übertragung des Binnenmarktes auf den Finanzsektor. Dagegen kann niemand etwas haben.

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