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Schwellenland-Spezialist von Goldman Sachs AM Welche ungenutzten Investmentgelegenheiten Asien bietet

Luke Barrs
Quelle: GSAM

Eine neue Supermacht wächst heran. Asien gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Weltwirtschaft, was in erster Linie den beiden Machtzentren China und Indien zu verdanken ist. In Asien lebt mittlerweile mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung. 21 der 30 größten Städte der Welt befinden sich in Fernost. Asiatische Volkswirtschaften sind in den letzten beiden Jahrzehnten rapide gewachsen und machen zwei Drittel des Weltwirtschaftswachstums aus. Man kann davon ausgehen, dass sie bis nächstes Jahr, gemessen an ihrem Anteil am globalen Bruttoinlandprodukt (BIP), den Rest der Welt überholt haben werden.

China ist hinter den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und gehört nach wie vor zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften. Indien folgt auf Platz drei. Auch das gesunde Wachstum kleinerer Volkswirtschaften hat zum rasanten Aufstieg Asiens beigetragen. Viele Länder in Süd- und Südostasien – darunter Vietnam, die Philippinen, Kambodscha und andere ASEAN2-Staaten (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) – wachsen ebenso schnell wie China oder sogar noch schneller. Singapur und Hongkong überholten dieses Jahr die USA im IMD World Competitiveness Ranking der wettbewerbsstärksten Volkswirtschaften und landeten auf dem ersten beziehungsweise zweiten Platz.

Selbsttragendes Wachstum durch einheimischen Konsum und Innovation

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Asien hat sich von seiner Exportabhängigkeit abgenabelt und sein Wirtschaftswachstum auf einheimischen Konsum und Innovation verlagert. Die große und junge Bevölkerung sowie das rasante Wachstum der Mittelschicht in diesen Ländern werden weiterhin wichtige Triebfedern für wachsenden Konsum, Vermögensaufbau und Innovation sein. Asien weist die weltweit am schnellsten wachsende Mittelschicht auf und wird bis Ende nächstes Jahres die Heimat von mehr als der Hälfte der weltweiten Mittelschicht sein. Zudem leben etwa 60 Prozent der jungen Weltbevölkerung (im Alter von 15 bis 24 Jahren laut Definition der Vereinten Nationen) in Asien; davon über 50 Prozent allein in Indien und China. Chinas obere Mittelschicht wächst weiter rasant und wird bis 2020 voraussichtlich 59 Prozent der chinesischen Bevölkerung ausmachen. Gleichzeitig ist die Generation Y in China mit 415 Millionen so groß wie sonst nirgendwo auf der Welt. In Indien sind 65 Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner unter 35 Jahren und 54 Prozent sind im erwerbsfähigen Alter.

Zudem beschert der Schub in Richtung einheimische Innovation den asiatischen Volkswirtschaften ein stabileres und selbsttragendes Wachstum. Wir sehen weitere Innovationsfortschritte auf drei verschiedene Weisen: Erstens machen in China jedes Jahr sage und schreibe 8 Millionen Studierende ihren Abschluss, und die Zahl der abgeschlossenen Aufbaustudiengänge, besonders in den MINT-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik steigt rasant. Zweitens hat die chinesische Regierung den rapiden Ausbau ihrer Infrastruktur und Einrichtungen enorm unterstützt – das Zhongguancun-Viertel in Peking wurde 2017 zum wichtigsten Technologiezentrum der Welt ernannt, noch vor dem Silicon Valley. Drittens sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E) in China enorm gestiegen und liegen gemessen an den Gesamtausgaben für F&E vor Japan und der Europäischen Union.

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