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Schwellenland-Spezialist von Goldman Sachs AM Welche ungenutzten Investmentgelegenheiten Asien bietet

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Zu den erfolgreichen Innovationen zählen beispielsweise in China, Indien und den restlichen Schwellenländern entwickelte mobile Zahlungssysteme, mit denen die Industrieländer deutlich überholt wurden. Denn traditionell fokussieren sich Banken auf Firmenkunden und es wird zu wenig in die Chancen, die der Einzelhandel bietet, investiert.

Durch die zunehmende Binnenorientierung der Volkswirtschaften gibt es immer mehr Börsengänge in Asien, die überzeugende Investmentmöglichkeiten darstellen. Die Anzahl der börsennotierten Aktien ist seit 2000 um 133 Prozent gestiegen und asiatische IPOs haben im Fünfjahresdurchschnitt etwa das Sechsfache der Rendite des Index MSCI Emerging Markets erzielt.

Guter Einstiegspunkt in asiatische Aktien

Anleger halten strukturell einen zu kleinen Anteil in asiatischen Aktien gemessen zum Anteil Asiens an der Weltbevölkerung oder am Anteil des globalen BIP und den globalen Aktienmärkten. Trotz der anhaltenden Unsicherheit über die Handelsspannungen zwischen China und den USA sind wir nach wie vor der Ansicht, dass asiatische Aktien eine überzeugende langfristige Investmentmöglichkeiten darstellen. Dafür sprechen das Wirtschaftswachstum, der Wandel zu einer selbsttragenden Volkswirtschaft, das starke Gewinnwachstumspotenzial und die attraktiven Bewertungen.

Asiatische Aktien notieren derzeit zu einem 16,0-prozentigen Abschlag gegenüber Aktien aus Industrieländern und zu einem 23,3-prozentigen Abschlag gegenüber US-Aktien, bieten aber ein höheres erwartetes Gewinnwachstum von 8,2 Prozent für die nächsten zwölf Monate. Für Aktien aus Industrieländern wird hingegen nur mit einem Gewinnwachstum von 6,8 Prozent und für US-Aktien von 6,9 Prozent gerechnet. Indische und chinesische Aktien bieten ein noch höheres erwartetes Gewinnwachstum von 18 Prozent beziehungsweise 16 Prozent für die nächsten zwölf Monate.

Und schließlich werden asiatische Aktien auch einen immer größer werdenden Anteil des globalen Aktienindex stellen: Chinas Gewichtung im MSCI EM wird voraussichtlich von derzeit etwa 30 Prozent auf rund 42 Prozent steigen, denn MSCI will den Anteil chinesischer A-Aktien am Index von derzeit 0,8 Prozent auf bis zu 16,2 Prozent anheben. Wir sind überzeugt, dass angesichts der fundamentalen Konjunktur- und Wachstumsdaten bald kein Weg mehr an asiatischen Aktien vorbeiführen wird. Daher gilt unser Hauptaugenmerk den vielfältigen und attraktiven Investmentmöglichkeiten auch außerhalb des Vergleichsindex.

Über den Autor:
Luke Barrs ist Schwellenländer-Spezialist und Leiter Fundamental Equity Client Portfolio Management bei Goldman Sachs Asset Management.

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