Gute Argumente für Berater Baukredite: So beeinflusst eine 1 Prozent höhere Tilgungsrate die Restschuld
Vor- und Nachteile einer hohen Tilgung
Die Vorteile einer hohen Tilgung liegen auf der Hand. Zum einen ist das Darlehen schneller abgezahlt und Kreditnehmer zahlen insgesamt deutlich weniger Zinsen. Zum anderen belohnen viele Kreditinstitute hohe Tilgungsraten mit besseren Zinskonditionen. Bei der derzeitigen Zinslage empfiehlt Susanne Wolf daher eine Tilgungsrate von mindestens zwei Prozent. Denn: „Kreditnehmer, die jetzt eine hohe Tilgung wählen, sind für eine Anschlussfinanzierung bestens gerüstet. Aufgrund der hohen Tilgung ist ihre Restschuld geringer als bei einer niedrigen Tilgung – und etwaige Zinserhöhungen fallen somit weniger ins Gewicht.“
Doch egal wie attraktiv die Zinsen gerade sind, bei der Frage, welche monatliche Rate sich Kreditnehmer leisten können, hilft nur ein ehrlicher Block ins Portemonnaie. „Ein Haus kostet mehr als nur den Baukredit“, erklärt Susanne Wolf. „Angehende Immobilienbesitzer müssen auch Nebenkosten wie Notar- und Maklergebühren, Grunderwerbsteuer und laufende Kosten für Arbeiten am Haus bedenken. Die Tilgung darf nicht so hoch gewählt werden, dass für zusätzliche Kosten wie eine kaputte Waschmaschine oder Renovierungsarbeiten keine Reserven mehr übrig sind.“
Hohe Tilgung oder Sondertilgung?
Wer eine Baufinanzierung abschließt, hat die Möglichkeit, Sondertilgungen zu vereinbaren. Damit können Kreditnehmer außerplanmäßige Zahlungen leisten und ihr Darlehen so deutlich schneller zurückzahlen. In der Regel erhöhen Banken bei Sondertilgungsoptionen jedoch den Sollzins – und das über die gesamte Dauer der Sollzinsbindung hinweg, also mehrere Jahre lang. Wählen Kreditnehmer einen Vertrag mit dieser Option und nutzen sie dann nicht, haben sie daher unnötige Zusatzkosten. Auch für Sondertilgungen gilt: Kreditnehmer sollten ehrlich zu sich selbst sein und realistisch kalkulieren. Eine sinnvolle Alternative zur Sondertilgung kann eine hohe Tilgungsrate mit langer Sollzinsbindung von mindestens 20 Jahren sein. Bauherren reduzieren so das Zinsänderungsrisiko und profitieren von den aktuell niedrigen Zinsen für einen langen Zeitraum. Gegen einen Zinsaufschlag bieten viele Banken zudem die Möglichkeit eines Tilgungswechsels an.