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Aktualisiert am 22.07.2020 - 10:29 Uhrin AktienLesedauer: 4 Minuten

Gute Ertragsaussichten mit Langfristtrends „Wir investieren in Gewinner, Wegbereiter und Herausforderer“

der fonds: Herr Neele, Robeco verfügt über eine lange Erfahrung im Bereich nachhaltiger thematischer Investments. Welche Chancen bringt die Digitalisierung?

Jack Neele: Neue Dienstleistungsthemen kommen jetzt auf den Markt: E-Sports, Bezahldienstleister, Streaming-Anbieter wie Netflix mit 140 Millionen Abonnenten oder Online-Versender wie Hello Fresh, die im Abonnement Rezepte und Zutaten nach Hause schicken. Die Nutzung dieser Dienstleistungen wird immer einfacher und die Verfügbarkeit ist oft vollumfänglich gewährleistet. In der Vergangenheit war es für die Kunden oft schwierig ein Abonnement wieder loszuwerden, heute hingegen sind viele Abonnement-Anbieter sehr gefragt und haben keine Nachfragesorgen. Die Unternehmen machen ihre Sache gut – und die Kunden nehmen die Angebote gut an.

Der IT-Sektor hat jedoch im vergangenen Jahr im Drawdown besonders stark gelitten. Warum, wenn doch alles so gut läuft?

Neele: Die Bewertungen waren zuvor stark gestiegen, nicht zuletzt auch im Jahr 2018. Es lässt sich vor allem im IT-Markt beobachten, dass Kurskorrekturen ziemlich heftig ausfallen können, dafür kann es aber auch wieder rasch nach oben gehen. Für uns ist unabhängig von der Volatilität am Markt entscheidend, ob die strukturellen Trends weiterhin intakt sind. Dann werden die Unternehmen, deren Kurse im allgemeinen Drawdown gelitten haben, dank ihrer guten Gewinne und ihrer exzellenten Geschäftsaussichten bald wieder obenauf sein.

Nach welchen Kriterien wählen Sie die Titel für das Portfolio Ihres Robeco Global Consumer Trends Equities aus?

Neele: Nun, das Portfolio setzt sich aus rund um die Welt allokierten 50 bis 70 Aktien von Unternehmen aus entwickelten und aufstrebenden Ländern zusammen. Diese Unternehmen verdienen ihr Geld im Bereich Konsumausgaben und verfügen in der Regel über bewährte Geschäftsmodelle mit hohem Wachstumspotenzial. Dabei sind für uns drei Faktoren ganz entscheidend: Es kommen nur Aktien in Betracht, die drei wesentlichen Themen zugehören: Digitaler Konsum, Schwellenländer-Konsum und starke Marken.

Herr van Oerle, wie sieht es im Fintech-Bereich aus?

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Jeroen van Oerle: Umsätze und Gewinne sind in den vergangenen zehn Jahren oft zweistellig gestiegen. In China beispielsweise wird in den Ballungszentren fast ausschließlich bargeldlos gezahlt. Das Gleiche gilt zunehmend auch für Indien. Dort wird es bald keine Bargeld-Alternative mehr zum digitalen Bezahlen geben. In Deutschland hingegen ist Bargeld weiterhin beliebt, Hintergrund ist die über Jahrhunderte gewachsene Kultur des Bezahlens mit Bargeld. Mit dem Robeco Global FinTech Equities wollen wir für unsere Anleger die Chancen dieses Umbruchs nutzen. Der Fonds ist einer der wenigen, der diesen wichtigen Wachstumstrend abdeckt. Wir investieren dabei in drei Arten von Fintech-Unternehmen: In Gewinner, die unter ihren Mitbewerbern hervorragen, in Wegbereiter, die der Finanzbranche helfen neue Lösungen zu entwickeln, sowie in Herausforderer, die das Potenzial zum zukünftigen Gewinner haben. 

In welchen Bereichen legt Ihr Fonds das Geld der Anleger an?

Van Oerle: Wir investieren rund um die Welt. Wir greifen dabei auf die besten Anbieter mit den am meisten zukunftsgerichteten Geschäftsmodellen zurück, das Portfolio besteht zwischen 40 und 70 wachstumsstarken Unternehmen. Der Markt ist dabei aufgeteilt; es gibt viele regionale Bezahldienstleister wie Ant Financial in China, aber nur einige wenige weltumspannende wie Mastercard und Visa.

Bezahldienstleister spielen für die positive Entwicklung Ihres Fonds eine wichtige Rolle. Aber welche weiteren Sektoren werden abgedeckt?

Van Oerle: Bezahllösungen machen ungefähr ein Drittel der Fondsallokation aus. Aber auch hinter Cyber-Sicherheit und Big-Data-Lösungen verbergen sich langfristige Wachstumstrends: Nicht nur Finanzunternehmen müssen in den kommenden Jahren hohe IT-Investitionen tätigen, wovon FinTechs profitieren sollten.

Big-Data ist ein Buzzword. Könnten Sie ein Beispiel nennen, wie die Technologie wirkt?

Van Oerle: Selbstverständlich. Bleiben wir bei den Bezahldienstleistern. Mit Big-Data-Anwendungen können die Betreiber erkennen, wann sich ein Paar trennt. Und zwar durchschnittlich neun Monate bevor es zur Scheidung kommt. Das lässt sich einfach nur mit einem Blick auf die Bezahlvorgänge der beiden Menschen feststellen. Aus dem Datenmaterial der Konsumenten heraus ergeben sich zahllose strategische Ansatzmöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund wurden zuletzt auch die Übernahmeversuche chinesischer Unternehmen durch die Politik abgeblockt, weil so viel strategischer Wert in den Daten liegt. Big Data ermöglicht das frühzeitige Erkennen von Trends, das ist nicht zuletzt auch immer für Anleger wichtig.

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