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Guter Einstiegszeitpunkt Goldman Sachs Asset Management-Chef rät zu Schwellenmarkt-Aktien

Andrew Wilson, Leiter EMEA und Co-Chef des Teams globale Renten und Liquidität bei Goldman Sachs Asset Management
Andrew Wilson, Leiter EMEA und Co-Chef des Teams globale Renten und Liquidität bei Goldman Sachs Asset Management
Nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen haben die Märkte bereits eine Menge schlechte Nachrichten eingepreist. „Es beginnt, interessant zu werden“, erklärt Andrew Wilson, Chef von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) in Europa, Afrika und dem Nahen Osten (EMEA) im Gespräch mit dem Handelsblatt. So wolle GSAM beispielsweise seine konservative Haltung hinsichtlich Hochzinsanleihen langsam aufgeben.

Auch auf dem Aktienmarkt sieht Wilson Kaufchancen. Die Dividendenpapiere seien in den vergangenen Wochen deutlich günstiger geworden, sagt er. Historisch günstig seien sie zwar immer noch nicht, aber zumindest fair bewertet, meint der Anlage-Experte. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis amerikanischer Aktien liege bei 17 oder 18. „Das ist fair, aber nicht billig“. Europäische Aktien seien sogar nur mit dem 14- bis 15-fachen ihres Gewinns bewertet. „Aber das ist immer noch etwas höher, als zu Beginn des QE-Programms oder zu dem Zeitpunkt, als Mario Draghi sagte, er würde alles tun, um die Euro-Zone zu retten.“

Korrelation zwischen Aktienkursen und dem Ölpreis endet bald

Wer auf dem heutigen Niveau einsteigt, dürfte 2016 positive Renditen erzielen, erklärt Wilson. Dies gelte für Papiere aus den Industrie-, aber auch aus den Schwellenländern. Der heftige Ausverkauf, der dort zuletzt stattgefunden hat, hängt nach Wilsons Ansicht stark mit dem Ölpreis-Einbruch zusammen. „Es überrascht, wie stark fast alle Anlageklassen derzeit mit dem Ölpreis korrelieren“, sagt Wilson. Er gehe aber davon aus, dass diese Korrelation bald enden wird.

Niedrige Energiepreise seien gut für Schwellenländer wie Indien und Südkorea, die Öl importieren müssen, erklärt Wilson. „Man kann verstehen, dass Ölexporteure wie Brasilien, Mexiko oder Russland unter Druck geraten sind, ist es aber weniger verständlich, warum Ölimporteure ebenfalls fallen“.

Die Anleger wollten ihr Risiko reduzieren und hätten einfach alles verkauft, erklärt der GSAM-Experte das Phänomen. Die Emerging Markets habe es dabei besonders hart erwischt. „Jetzt geht es darum, die Gewinner und die Verlierer des niedrigen Ölpreises auszumachen, sich die Bewertungen genauer anzuschauen“, sagt er. Denn da die Märkte im Ausverkauf nicht zwischen Ölimporteuren und Ölexporteuren unterschieden hätten, bieten sich Anlegern in den Schwellenländern einige lukrative Schnäppchen.

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