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Gutes Dividendenjahr 2014 Anleger sollten nicht voreilig handeln

Susanne Woda, Portfoliomanagerin bei Merito Asset Management in Dreieich
Susanne Woda, Portfoliomanagerin bei Merito Asset Management in Dreieich
Die Dividendensaison steht vor der Tür und auch 2014 kann ein gutes Dividendenjahr werden. Mit einer Dividendenrendite von 2,8 Prozent ist der Dax attraktiver als viele Staatsanleihen, denn das Zinsniveau wird durch die Notenbank nach wie vor künstlich niedrig gehalten.

Bei Aktien winken attraktive Ausschüttungen, aber das Risikomanagement darf in diesem Jahr nicht zu kurz kommen. Der Startschuss zur Dividendensaison ist gefallen. Mit Siemens, ThyssenKrupp und Infineon haben bereits drei Unternehmen aus dem Dax die Hauptversammlung abgehalten und damit die Dividendensaison eingeläutet.

Die Gewinnentwicklung der Unternehmen im letzten Jahr war überwiegend positiv und so erwarten die Analysten, dass die Dividenden üppig sprudeln werden. Die Dividendensumme der 30 Dax-Unternehmen kann sich auf dem Niveau vom Vorjahr bewegen und insgesamt werden wieder etwa 28 Milliarden Euro an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Allerdings sind die Bewertungsniveaus mit der Rallye im letzten Jahr ambitionierter und die Dividendenrendite gesunken. Für alle die jetzt erst zugreifen liegt sie bei 2,8 Prozent - im letzten Jahr wurde Aktionären der Einstieg noch mit 3,4 Prozent versüßt.

Dennoch sind die Ausschüttungen in Anbetracht des anhaltend niedrigen Zinsniveaus weiterhin attraktiver als viele Staatsanleihen. Die Umlaufrendite für deutsche Bundesanleihen liegt beispielsweise bei 1,36 Prozent. Sie werfen damit nicht einmal halb so viel ab wie die deutschen Aktien.

Nach einem erfolgreichen Jahr 2013, mit einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 13 Prozent erwarten die Analysten bei der Mehrheit der Dax-Konzerne eine Anhebung der Dividende. Besonders in den Sektoren Chemie, Automobil und Versicherer dürften Aktionäre von einer erfolgreichen Geschäftsentwicklung über Dividendenerhöhungen profitieren.

Renditejagd

Die Aktienkurse haben gute Chancen, im Vorfeld der Hauptversammlung von vermehrten Aktienkäufen zu profitieren. Denn nicht nur Privatanleger gehen auf Renditejagd, auch Fondsmanager wollen in ihren Büchern eine attraktive Dividendenrendite ausweisen. Für sie ein wichtiges Vertriebsargument.

Anleger sollen sich allerdings nicht voreilig von hohen Dividenden zum Kauf verleiten lassen. Die Märkte sind nicht mehr billig und die Gewinnerwartungen bereits hoch. Unter diesen Voraussetzungen kann der Blick in die Zukunft die Marktteilnehmer schnell enttäuschen.

Trifft der Ausblick am Tag der Hauptversammlung nicht die optimistischen Erwartungen der Marktteilnehmer, kann der Aktienkurs unter Druck kommen und kurzfristige Erwartungen zunichte machen. Vor diesem Hintergrund kann es sich in diesem Jahr auszahlen, bereits frühzeitig einzusteigen und Gewinne noch vor der Dividendenzahlung zu realisieren.

Dividendenzahlungen auf hohem Niveau

Mittelfristig kann dann eine Marktkorrektur wieder zum Einstieg genutzt werden, denn auch im nächsten Jahr sind Dividendenzahlungen auf hohem Niveau zu erwarten. Dividendenperlen sind übrigens nicht nur im Dax zu finden. Besonders Unternehmen aus der zweiten Reihe warten mit hohen Ausschüttungen auf, um Ihre Kapitalgeber langfristig an sich zu binden.

Neben Versicherern wie Hannover Rück und Talanx, rücken auch Telekomanbieter wie Drillisch und freenet, mit Dividendenrenditen um die sechs Prozent, im Frühjahr besonders ins Visier der Anleger. Auch im Immobiliensektor können Investoren absahnen, die Hamborner Reit winkt beispielsweise mit einer Ausschüttung von 40 Cent pro Aktie, das entspricht einer Rendite von 5,3 Prozent auf den Aktienkurs.

Vorsicht ist geboten ist bei Versorgern. Hier sind noch viele Altlasten aufzuarbeiten und ob die aktuelle Dividendenhöhe auch in Zukunft tragfähig ist, bleibt abzuwarten. Und auch andere Mütter haben schöne Töchter. Wer Dividenden außerhalb der Heimat einsammeln will, sollte aber steuerliche Gegebenheiten im Blick behalten.

Durch die Quellenbesteuerung in einigen Ländern kann die Doppelbesteuerung die Dividendenrendite schnell zusammenschmelzen lassen. Hier kann der Aktienerwerb über Zertifikate, die über den Dividendentermin laufen, sinnvoll sein.

Im Kaufpreis ist der Dividendenabschlag bereits berücksichtigt, bei Rückzahlung gilt die Differenz als Kursgewinn und unterliegt damit nur der heimischen Steuer.

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