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Händler wetten auf ein Plus von 2,5 Prozent bis Juni Dax-Anleger stecken über 570 Millionen Euro in ETFs

In der vergangenen Woche steckten Käufer mehr als 570 Millionen Euro in einen börsengehandelten Fonds mit Dax-Aktien - genau als der Leitindex Dax den stärksten Zuwachs seit einem Monat verzeichnete. Darüber hinaus zeigen Options-Daten, dass die Händler auf weitere Kursgewinne wetten: Der am meisten gehaltene Terminkontrakt setzt auf einen Zuwachs von 2,5 Prozent bis Juni.

Nach ihrem höchsten Monatsverlust seit Juli weisen die deutschen Aktien im Verhältnis zu europäischen Titeln die niedrigsten Bewertungen in diesem Jahr auf. Der Rückgang bietet einen guten Einstiegspunkt in deutsche Unternehmen, meint Didier Duret von der Vermögensverwaltungssparte von ABN Amro Bank NV. Seit Jahresbeginn haben Ökonomen die Wachstumsprognosen für Deutschland jeden Monat angehoben, was deutsche Aktien attraktiver macht.

“Die Bewertungen haben während der Korrektur nachgelassen, das ist also eine gute Sache”, erklärte Duret in Amsterdam. “Deutschland bleibt die Wachstumslokomotive Europas. Wer auf Fundamentaldaten handelt, sollte jetzt kaufen.”

Der Dax hatte in diesem Jahr bis zu seinem Allzeithoch am 10. April um 26 Prozent zugelegt, bevor er bis zum 5. Mai im Zuge der Euro-Erholung wieder 8,5 Prozent einbüßte. Die wieder erstarkende Gemeinschaftswährung hatte die Besorgnis geschürt, dass deutsche Exporteure unter der Aufwertung leiden könnten.

In seinen Spitzenzeiten lag die Bewertung des Leitindex’ gemessen an den Gewinnen seiner Mitglieder auf einem Fünfjahreshoch. Am Freitag war das Bewertungsniveau wieder auf das 14,9-Fache gefallen und lag damit rund sechs Prozent unter dem Vielfachen für den Euro Stoxx 50 Index.

Anleger kehrten wieder an den deutschen Markt zurück, nachdem sie vier Wochen lang Mittel aus dem iShares Core DAX UCITS ETF abgezogen hatten. Der Dax vollzog am Freitag den höchsten Kurssprung seit zwei Monaten, und die Optionskosten zur Absicherung gegen weitere Kursverfälle brachen im Verhältnis zu den Bullen-Kontrakten um 37 Prozent ein.

Die wachsende Wirtschaft in Deutschland lässt den Markt attraktiv erscheinen. Das Bruttoinlandsprodukt wird Prognosen zufolge in diesem Jahr um 1,8 Prozent steigen, schneller als im Euroraum insgesamt. Das deutsche Geschäftsklima erreichte im vergangenen Monat April ein Zehn-Monats-Hoch, und die Bundesregierung rechnet mit einem Zuwachs der Binnennachfrage, der stärker ausfallen soll, als im vergangenen Jahr.

Auch UBS Group AG ist deutschen Aktien gegenüber optimistisch eingestellt, teils wegen der Wirtschaft und teils als sicherer Hafen während der Griechenland-Verhandlungen. Die Bank empfiehlt Investitionen in Finanzwerte und Versorger, die im April mitunter die schlechteste Entwicklung aufgewiesen hatten. Deutsche Bank AG und Munich Re verzeichneten vergangene Woche wieder Kursgewinne, nachdem sie im April noch mehr als elf Prozent verloren hatten, und RWE AG erholten sich wieder um 4,5 Prozent von ihrem schlimmsten Monatsverlust in diesem Jahr.

“Anleger sind sicherlich gut beraten, sich wieder stärker auf die inländischen Elemente der deutschen Wirtschaft zu fokussieren”, schrieben Analyst Martin Lück und Strategin Karen Olney von UBS am 8. Mai in einer Analyse. “Deutschland fungiert als der beste sichere Hafen im Euroraum, während Griechenland seine Angelegenheiten in Ordnung bringt.”

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