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Zinsen auf hohem Niveau
Wie sinnvoll Aktien-Investments noch sind
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Von in MärkteLesedauer: 6 Minuten
Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver
Baader-Bank-Chefanalyst Robert Halver | Foto: Fotomontage, Jessica Hunold, Baader Bank, Canva

Die Lieferengpässe bei Zinsen sind beendet. Seit ihren Tiefständen 2021 sind sie nicht mehr nur negativ, sie sind regelrecht explodiert. Was für eine Freude für die lange unter Entzug stehenden deutschen Sparer.

Grafik 1: Zinsen und Renditen nominal

Anleiherenditen

Aber wie weit werden die Zinsen noch steigen? Naht der Kipppunkt wie bei einer Ladung Sand auf dem LKW? Konkret, sind Zinsanlagen bald so attraktiv, dass es zu massiven Aktienverlusten, vielleicht zu einem richtigen Crash kommt?

 

 

Die Aktienanleger werden mit jedem Zinsanstieg nervöser

Tatsächlich stellten zum Beispiel bis zur Corona-Krise die hell leuchtenden US-Tech-Stars amerikanische Zinspapiere weit in den Schatten, haben die Liquiditätsabsaugung und die scharfen Leitzinserhöhungen der Fed das Spiel von Licht und Schatten umgekehrt. Wird aus dem langjährigen „Stairway to Heaven“ (Led Zeppelin) der Tech-Branche der „Highway to Hell“ (AC/DC)?

Grafik 2: Gewinnrendite US-High-Tech-Aktien minus Rendite US-10J-Staatsanleihen

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Haben Aktien insgesamt ihren langjährigen Vorteil gegenüber Zinspapieren verspielt? Abseits von großen Schicksalsschlägen ist kaum mit einer Wiederkehr der dramatisch niedrigen Zinsen bzw. Negativzinsen zu rechnen. Das Image als Kellerkind haben Zinspapiere abgelegt. Könnten sich sogar die zinsstarken 70er-Jahre wiederholen, die Aktien ins Abseits drängten?

Die Zinssenkungsphantasie als Elefant im Raum

Immer langsam mit den Pferden. Zunächst, bei Zinspapieren darf man nicht nur auf die eine, die nominale Seite, schauen. Die andere, die reale Seite ist nicht weniger wichtig. Bei US-Staatsanleihen bleibt zwar nach Inflation etwas übrig. Bei deutschen Zinspapieren jedoch zeigt sich die reale Situation immer noch nicht prickelnd wie bei Sekt, eher fad wie bei stillem Mineralwasser. Ohnehin darf vermutet werden, dass die tatsächliche Inflation oberhalb der offiziellen liegt.

Grafik 3: Zinsen und Renditen nach Inflation

Anleihenrenditen nach Inflation

Doch was ist mit den Zinsperspektiven selbst? Die mittlerweile dies- und jenseits des Atlantiks weiter nachgebenden offiziellen Inflationsraten geben Fed und EZB genügend Gründe, ihre Zinserhöhungszyklen zu beenden. Die EZB kann sich auf die Schulter klopfen und auf eine aktuelle Inflationsrate im Euroraum verweisen, die bereits wieder eine zwei vor dem Komma hat. Wenn das mal kein Wasser auf Ihre Mühle der antiautoritären Zinspolitik ist. Diese Zinssenkungsphantasie wird auch Signalwirkung auf das lange Zinsende haben, zumal die schwache Konjunktur sicher kein Treiber für steigende Preise ist.

Zudem muss wie das Amen in der Kirche immer wieder gesagt werden, dass strukturelle Defizite wie Überschuldung, mangelnde Infrastruktur, Klimaschutz und Militär nur auf Pump finanziert werden können. Wie soll das bei immer weiter steigenden Kreditzinsen gutgehen, wenn auch noch die Inflation als Entschuldungsinstrument ausfällt? Außerdem, wie sieht es mit der Schuldentragfähigkeit aus, wenn die seit 2010 zu billigsten Zinsen aufgenommenen Staatsschulden zu immer teureren verlängert werden müssen?

 

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