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Von in NewsLesedauer: 5 Minuten
Kampfjets über Europa-Karte
Im Gegensatz zum Future of Defence ETF wird der neue Fonds US-Unternehmen ausschließen, um ein gezielteres Engagement in europäische Rüstungsunternehmen zu ermöglichen. | Foto: Midjourney

Nach Wisdomtree startet nun auch Han-ETF einen Rüstungs-ETF mit Fokus auf die europäische Verteidigungsindustrie an. Der börsengehandelte Indexfonds mit dem Ticker ARMY (ISIN: IE000I7E6HL0) wird am 8. April an der Deutschen Börse Xetra gelistet.

Der neue ETF wird eine ähnliche Methodik wie der global ausgerichtete Future of Defence ETF anwenden, der kürzlich die Marke von 1,8 Milliarden US-Dollar an verwaltetem Vermögen überschritten hat. Im Gegensatz zum Future of Defence ETF wird der neue Fonds US-Unternehmen ausschließen, um ein gezielteres Engagement in europäische Rüstungsunternehmen zu ermöglichen. Dazu bildet er den VettaFi Future of Defence ex US Index ab. Der Fokus liegt auf europäischen Rüstungs- und Cyberverteidigungsunternehmen. Firmen, die einen hohen Umsatzanteil mit umstrittenen Waffensystemen erzielen, sollen nicht ins Portfolio aufgenommen werden.

Europäische Verteidigungsausgaben steigen deutlich

Die europäischen Verteidigungsausgaben sind angesichts wachsender Sicherheitsherausforderungen stark gestiegen. Während das Nato-Ziel von Verteidigungsausgaben in Höhe von 2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2021 nur von sechs Mitgliedstaaten erfüllt wurde, erreichen mittlerweile 23 EU-Länder diese Marke.

Tom Bailey
Tom Bailey © Han-ETF

Tom Bailey, Head of Research bei Han-ETF, erklärt: „Die europäischen Verteidigungsausgaben sind in den vergangenen Jahren als Reaktion auf wachsende Sicherheitsherausforderungen stark gestiegen. Dennoch besteht seit dem ersten russischen Einmarsch in die Ukraine 2014 eine kumulierte Investitionslücke von 850 Milliarden Euro im Verteidigungsbereich.“

Die geopolitische Lage mache deutlich, dass Europa seine militärische Eigenständigkeit stärken und die Abhängigkeit von den USA reduzieren müsse, so Bailey weiter. Zwar verfüge Europa mit rund 1,5 Millionen aktiven Mitgliedern des Militärdienstes über eine erhebliche Truppenstärke, es mangele aber an integrierten Fähigkeiten, um als geschlossene Streitkraft zu agieren.

Investitionen in Nato-Staaten und Verbündete

Hector McNeil
Hector McNeil © Han-ETF

Hector McNeil, Co-CEO und Mitgründer von Han-ETF, sieht eine starke Nachfrage nach ETFs auf Rüstungsaktien: „Investoren suchen zunehmend nach Anlagemöglichkeiten in einem dynamischen und strategisch wichtigen Sektor.“ Effiziente Kapitalmärkte seien entscheidend, damit europäische Marktführer ihre Innovationen schneller vorantreiben könnten.

McNeil betont: „Investiert wird ausschließlich in Unternehmen mit Sitz in Nato-Mitgliedsstaaten oder Nato-Verbündetenstaaten. Auf diese Weise berücksichtigen wir die ethischen Bedenken von Anlegern gegenüber Investitionen im Verteidigungssektor, die in der aktuellen politischen Lage jedoch einen verantwortungsvollen, durchdachten Investmentansatz suchen.“

Wachsende Auswahl an Rüstungs-ETFs

Der neue Fonds reiht sich in eine wachsende Zahl von ETFs und Fonds mit Fokus auf Rüstung und Verteidigung ein. Der größte und wohl bekannteste Rüstungs-ETF für europäische Anleger, der Vaneck Defense ETF (ISIN: IE000YYE6WK5), ist bereits seit März 2023 am Markt und verwaltete zuletzt mehr als 4 Milliarden US-Dollar.

Han-ETF selbst hatte im Juli 2023 den Future of Defense ETF aufgelegt. Seit Jahresbeginn haben Anleger mehr als 640 Millionen Euro in die Strategie gesteckt, insgesamt liegt das verwaltete Vermögen bei knapp 1,4 Milliarden Euro. Seit Auflage liegt die Wertentwicklung des ETF bei 80 Prozent.

 

Ebenfalls auf europäische Unternehmen setzt der Wisdomtree Europe Defence ETF (ISIN: IE0002Y8CX98), der erst Anfang März aufgelegt wurde.

Der neue ETF von Han-ETF soll an allen bedeutenden europäischen Börsen gelistet und künftig über gängige Handelsplattformen handelbar sein.

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