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Von Aktualisiert am in Produkt im FokusLesedauer: 5 Minuten
Tobias Bierl
Tobias Bierl ist der Experte in Sachen Berufsunfähigkeitsversicherung bei DAS INVESTMENT. | Foto: Finanzberatung Bierl GmbH / Jessica Rollinger mit Canva
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Neben der Gothaer ist die Hannoversche Lebensversicherung sicherlich die Gesellschaft, welche in den vergangenen Jahren die größten, unübersehbaren Schritte gemacht hat in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Statt der Ende 2023 eingeführten Akademiker-Aktion mit stark verkürzten Gesundheitsfragen, welche abrupt zum 1. Juli beendet wurde, gibt es nun ein neues Programm, das allgemein auf junge Leute abzielt. 

Akademiker-Aktion verbesserte die Marktposition weiter

Die Berufsunfähigkeitsversicherung der Hannoverschen macht in meinen Augen eines sehr gut – sie hört auf den Markt und auf die Makler, möchte das Rad nicht neu erfinden, sondern lässt sich sehr stark von vorhandenen, guten Lösungen in der Arbeitskraftabsicherung inspirieren. Einer der Hauptgründe für die damalige Akademiker-Aktion war sicherlich für eine stärkere Wahrnehmung im Markt und unter den Vermittlern zu sorgen. Alle Akademiker bis 35 Jahren konnten 2.000 Euro bei der Hannoverschen mit drei Gesundheitsfragen abschließen, die es im positiven Sinne in sich hatten. Im Marktvergleich war dies sicherlich eine der besten Aktionen mit verkürzten Gesundheitsfragen.

Stark vereinfachte Gesundheitsprüfung

Die zu versichernde Person musste Angaben zum aktuellen Krankenstand machen, ebenso, ob man in den vergangenen zwei Jahren länger als vier Wochen krankgeschrieben war. Ebenso gab es einen Abfragezeitraum von zwei Jahren für festgelegte Erkrankungen wie zum Beispiel Krebs, Schlaganfall, psychische Erkrankungen und die des Bewegungsapparats. Zu guter Letzt beinhaltete die Aktion die für das Versichertenkollektiv noch wichtige Frage nach aktuellen Beschwerden, welche in den vergangenen drei Monaten aufgetreten waren. 

Insgesamt eignete sich die Aktion also sehr gut, wenn größere Vorerkrankungen, Arztbesuche und somit Stolperfallen vor allem vor mehr als zwei Jahren in der Krankenakte auftauchen. Gab es vor drei Jahren für sechs Monate eine Psychotherapie und hat man aktuell keine Beschwerden, konnte man sich bei der Hannoverschen normal versichern. Am normalen BU-Markt hätte dies meiner Erfahrung nach zu einem Ausschluss von psychischen Erkrankungen oder gar einer Ablehnung geführt. 

Kurze Übergangszeit zu neuer Aktion

Die Information über die Einstellung erhielt ich erst vor wenigen Tagen. Eine durchaus kurze Reaktionszeit, insbesondere, wenn man in laufenden Beratungsgesprächen mit Kunden ist. Zumindest gibt es aber eine gewisse Übergangszeit, die Akademiker-Aktion kann noch bis Ende des Monats Juli eingereicht werden. 

Es gibt nun einen nahtlosen Übergang in die Aktion „Junge-Leute SBU“, die ebenfalls bis zum 35. Lebensjahr abgeschlossen werden kann. Statt wie bisher nur Akademiker vorbehalten, können diese Aktion jetzt auch Schüler, Studenten, Auszubildende und alle Berufstätigen bis zum 35. Lebensjahr abschließen. Die Zielgruppe wurde also enorm erweitert. 

Dabei sind die technische Ausgestaltung und die Annahmerichtlinien weiterhin Spitze:

  • Die Beitragsdynamik kann bis zu fünf Prozent betragen
  • Auch bei der Leistungsdynamik gibt es keinerlei Einschränkungen
  • Nachversicherungsmöglichkeiten sind bis 4.000 Euro möglich, darüber hinaus gibt es die Karrieregarantie bis 6.000 Euro
  • Es sind alle Tarifvarianten mit „Premium“, „Premium Plus“ und „Premium Exklusiv“ möglich
  • Keine Frage nach bisher abgelehnten Anträgen

Notwendige Anpassung der Gesundheitsfragen

Allerdings gibt es gegenüber der bisherigen Akademiker-Aktion im Detail durchaus prägnante Unterschiede, die man in der Regel als Verschlechterung bezeichnen kann. Der Abfragezeitraum nach einer Krankschreibung verlängerte sich von zwei auf drei Jahre, zudem müssen Zeiten der Arbeitsunfähigkeit von über drei Wochen, statt wie bisher vier Wochen angegeben werden.

Der größte Einschnitt findet sich bei der zweiten Frage. Zum einen findet das Wörtchen „untersucht” Einzug in den Abfragezeitraum, zum anderen wurde auch hier der Zeitraum von zwei auf drei Jahre erweitert. Ebenso gibt es nun auch eine Abfrage nach den Sinnesorganen. Einzig die offene Frage nach Beschwerden und Gesundheitsstörungen in den vergangenen drei Monaten blieb identisch.

 

Ich sehe diese Verschlechterung differenziert, denn die bisherige Gesundheitsprüfung für Akademiker war in meinen Augen viel zu lasch. Ein weiser BU-Prophet hat mal gesagt: „Alles, was gut für den einzelnen ist, wirkt sich negativ auf das Versichertenkollektiv aus“. An dieser Aussage ist etwas dran. Verkürzte Gesundheitsfragen und diverse Aktionen können langfristig für den Versicherer sehr gefährlich sein, insbesondere, wenn man am Markt eine fast einzigartige Lösung bietet. Folgerichtig landen negative Risiken genau bei diesem Versicherer. 

Das Fazit:

Insgesamt ist es eine Veränderung, welche zugunsten der Versichertengemeinschaft kommen musste, wenngleich gefühlt von heute auf morgen (mit etwas Übergangszeit). Ich spüre weiterhin den Drang von der Hannoverschen, mit aller Macht eine sehr große Rolle in der Berufsunfähigkeitsversicherung zu spielen. In diversen Umfragen dürfte man der beliebteste Anbieter in der Risikolebensversicherung sein, nicht wenige dürften das Ziel auch in der BU-Versicherung intern ausgegeben werden.

Grundsätzlich kann ich der Hannoverschen in der letzten Zeit viel Positives abgewinnen, man ist auf dem richtigen Weg und investiert auch merklich nicht nur in Prozesse, sondern auch in Menschen und den persönlichen Service.  Nun gibt man – wie manch anderer Versicherer – jungen Personen eine verkürzte Gesundheitsprüfung an die Hand, mit einer guten, technischen Ausgestaltung. Das große Manko bleibt, dass keine Ja-Antwort erlaubt ist. Auch kann keine anonyme Risikovoranfrage gestellt werden. Dies sollte die Hannoversche schleunigst noch verbessern.

Über den Autor:

Tobias Bierl wurde 1984 geboren. Als ausgebildeter Versicherungsfachmann und Finanzanlagenfachmann gründete er mit seinem Bruder 2008 Stefan die Finanzberatung Bierl in Walderbach in der Oberpfalz. Als einer der Geschäftsführer liegt sein Schwerpunkt im Bereich Biometrie / Berufsunfähigkeitsversicherung. Bierl gewann 2019 den OMGV Makler-Award für den besten Blog / Content auf der Homepage und 2021 für die besten Kundenbewertungen.   

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