Versicherungsmakler Maklergruppe GGW heuert Ex-Verbandschef als Berater an
Neuer Job für Hans-Georg Jenssen: Der Jurist arbeitet ab sofort als Berater in mehreren Gremien für die GGW Group mit Sitz in Hamburg. Die vor drei Jahren vom ehemaligen HDI-Maklervertriebsvorstand Tobias Warweg gegründete Gesellschaft ist ein Zusammenschluss inhabergeführter Versicherungsmakler und Assekuradeure, die jeweils unternehmerisch eigenständig bleiben. Die Gruppe hat aktuell mehr als 35 Partner für sich gewonnen und beschäftigt mehr als 1.500 Mitarbeiter.
Nachdem vor einem Jahr beispielsweise der insbesondere im Transport- und Logistikgewerbe aktive Maklerbetrieb Droege aus Hamburg zur GGW Gruppe kam gehört seit diesem Jahr mit der inhabergeführten NDB auch ein in Nordholland ansässiger Versicherungsmakler und Assekuradeur dazu. Im Rahmen des aktuellen Zusammenschlusses wird die NVO-Gruppe mit Sitz in Südholland ebenfalls Teil der NDB Gruppe. Damit expandiere man in ein europäisches Nachbarland, das für die GGW Group strategisch wichtig sei.
GGW-Ziel: Marktführer im Mittelstand werden
„Es geht nicht darum, Kostensynergien zu erzielen, sondern Marktführer im Mittelstand zu werden“, kommentierte Tobias Warweg beispielsweise die im August vorigen Jahres vermeldete Integration des Industrieversicherungsmaklers und Assekuradeurs BDJ in die von ihm geführte Firmengruppe mit mehr als 50 Standorten. Allein durch diese rein Hamburger Firmenhochzeit entstehe ein neues Flaggschiff der Branche mit mehr als 450 Mitarbeitern, berichtet das Unternehmen.
Der neue GGW-Berater Jenssen war nach seiner Promotion zum europäischen Versicherungsrecht knapp neun Jahre lang bei der Hamburg-Mannheimer tätig. Zunächst leitete er die Rechtsabteilung, später die Hauptabteilung Personal- und Sozialwesen. Mitte 2001 wurde der Jurist dann Geschäftsführender Vorstand des Verbands Deutscher Versicherungsmakler (BDVM). Erst Ende vorigen Jahres ging er nach mehr als 20 Jahren in den Ruhestand und übergab sein Amt an Bernhard Gause.
Hallo, Herr Kaiser!
Der promovierte Jurist Gause war zuvor rund 20 Jahre lang in unterschiedlichen Funktionen für den Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft tätig. Zuletzt war er Mitglied der Geschäftsführung mit dem inhaltlichen Schwerpunkt „Risikoschutz für Gesellschaft und Wirtschaft“. Durch seine Tätigkeit bei dem Lobbyverband war er schon bei seinem Antritt in der BDVM-Geschäftsführung mit vielen Branchenthemen vertraut, die auch Versicherungsmakler beschäftigen.
Rechtliche Fragen im Versicherungsvertrieb
Seine Expertise in rechtlichen Fragen des Versicherungsvertriebs bringt sein Amtsvorgänger Jenssen jetzt in die junge Firmengruppe ein, die zusammen Versicherungsprämien von mehr als 1,3 Milliarden Euro verwaltet. „Mir gefällt es, beratend als Anwalt dieser stark wachsenden Maklergruppe zur Seite zu stehen. Viele der handelnden Personen innerhalb der GGW Group sind mir seit Jahren gut bekannt und ich verfolge die Entwicklung der Gruppe von Anfang an mit großem Respekt und Interesse“, so Jenssen.
Doch auch der deutschen Vermittlerbranche blieb Jenssen als Mitglied im Makler-Beirat des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute verbunden. Chef dieses Gremiums der Berufsvertretung mit etwa 14.000 Direktmitgliedern wurde Ulrich Neumann, der bis Mitte vorigen zur Jahres die Partnervertriebe des Kölner Versicherungskonzerns Gothaer leitete. Das Gremium versteht sich als „Sprachrohr für Versicherungsmakler“, in dem „führende Köpfe der Branche mitarbeiten“ sollen.
„Marktverschiebungen bedeuten immer auch Machtverschiebungen.“
Denn der berufsständische Verband beobachtet zunehmend schleichende Gefahren für deutsche Versicherungsmakler durch Pools und technische Dienstleister. „Meldungen von Übernahmen großer und kleiner Maklerbestände machen die Runde. Aufgrund dieser Marktdynamik bleiben kleine und mittlere Makler oft auf der Strecke.“ Insbesondere die Kontaktbeschränkungen infolge der Corona-Pandemie hätten „schonungslos die Notwendigkeit einer durchgreifenden Digitalisierung der Vermittlerbetriebe offengelegt“.
„Um sich hier auf dem Markt weiterhin behaupten zu können und ihren Vertrieb zu effektivieren, binden sich immer mehr Makler an Pools und andere Dienstleister.“ Doch hiermit steige „auch ihre Abhängigkeit von diesen Anbietern“, warnt der Verband mit Verweis auf eine Anfang vorigen Jahres durchgeführte Studie. „Als zentraler Maklerverband in Deutschland begleiten wir diese Marktdynamik kritisch. Denn Marktverschiebungen bedeuten immer auch Machtverschiebungen.“