Hans-Jürgen Glassen: Die USA bleiben führende Wirtschaftsnation
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Die aktuellen Probleme der USA seien bei einer genauen Betrachtung nicht so gravierend, wie oft behauptet wird, meint Glassen. So sei beispielsweise das Handelsbilanzdefizit zum größten Teil auf das starke Importwachstum von zuletzt 32,4 Prozent – bei Importen, die im gleichen Zeitraum nur um 9,1 Prozent wuchsen – zurückzuführen. „Dies spricht dafür, dass die Inlandsnachfrage deutlich gestiegen ist, was dem Szenario eines Konjunktureinbruchs widerspricht“, so der Experte. Auch der Anstieg der Ausgaben der privaten Haushalte um 2 Prozent deutet laut Glassen auf eine Stabilisierung der Nachfrage hin, welche sich positiv auf die künftige Wirtschaftsentwicklung auswirken sollte.
Nachfrage auf Vorkrisenniveau
Die US-Binnennachfrage sei im zweiten Quartal deutlich gestiegen, so der LGT-Manager weiter. Konkret sei das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) vor Anpassungen für Außenhandel und Lagerbewertungen um 4,3 Prozent gewachsen, nach 1,3 Prozent im ersten Quartal. 2009 belief sich der durchschnittliche Rückgang auf 1,4 Prozent pro Quartal und 2008 sogar auf 2,5 Prozent. Selbst in 2006 und 2007, also in Zeiten des intakten Wachstums, betrug die durchschnittliche Steigerung pro Quartal nur 2,3 beziehungsweise 1,4 Prozent. „Die Gesamtnachfrage konnte im zweiten Quartal also wieder an die Zeit vor der Finanzkrise anknüpfen“, sagt Glassen. Als weitere Faktoren, die für einen baldigen Aufschwung in den USA sprechen, nennt der Experte steigende Unternehmensgewinne, hohe Cashflows und tiefe Zinsen, die zu einem positiven unternehmerischen Umfeld führen. Dies spiegele sich auch in einer Erholung der Unternehmensinvestitionen wider. Der Arbeitsmarkt profitiere davon gegenwärtig vorerst nur zögerlich, deute aber unter dem Strich eine allmähliche Erholung an.
Für das dritte Quartal rechnet Glassen erneut mit einem kräftigen Gewinnwachstum. „In den USA hat nun ein Drittel der S&P 500 Unternehmen die Ergebnisse vorgelegt; 80 Prozent davon haben die Schätzungen übertroffen“. Insgesamt erwartet er für die S&P-500-Unternehmen ein Gewinnplus von 23,3 Prozent und eine Umsatzsteigerung von 8,9 Prozent, nach 48 Prozent und 9,4 Prozent im zweiten Quartal. Das Wachstum werde damit voraussichtlich etwas niedriger ausfallen, sei aber verglichen mit den historischen Durchschnitten weiterhin ansehnlich.
Höchste Gewinnzuwächse bei Finanzwerten und Industrieunternehmen
Innerhalb der Sektoren rechnet Glassen bei Finanzwerten (plus 48 Prozent) und Industrieunternehmen (plus 43 Prozent) mit den höchsten Gewinnzuwächsen. Gesundheitswerte (plus 4,1 Prozent) und Telekom-Dienstleister (minus 7,1 Prozent) werden nach seiner Schätzung die Schlusslichter bilden.
Glassen geht insbesondere bei US-amerikanischen Versorgern, Telekommunikations-Firmen sowie Netzwerk- und Serverausrüstern von steigenden Aktienkursen aus. Auch Energiewerte, die in den vergangenen Monaten schwach abschnitten, gewinnen für Glassen mittlerweile wieder an Attraktivität.
„Chinas Leistung wird überschätzt“
„Die führende Rolle der USA in der Weltwirtschaft bleibt vorerst erhalten“, sagt Glassen. Eine Zeitenwende sei trotz der weiter zunehmenden Wirtschaftskraft Chinas gegenwärtig nicht realistisch. „Chinas Leistung im derzeitigen Umfeld wird überschätzt“, so der Kapitalmarktexperte. Insbesondere die Kaufkraft der Chinesen sei im Ganzen nicht so stark, dass das Land in den kommenden zwei bis drei Jahren mit den USA oder Europa konkurrieren könne.
Nachfrage auf Vorkrisenniveau
Die US-Binnennachfrage sei im zweiten Quartal deutlich gestiegen, so der LGT-Manager weiter. Konkret sei das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) vor Anpassungen für Außenhandel und Lagerbewertungen um 4,3 Prozent gewachsen, nach 1,3 Prozent im ersten Quartal. 2009 belief sich der durchschnittliche Rückgang auf 1,4 Prozent pro Quartal und 2008 sogar auf 2,5 Prozent. Selbst in 2006 und 2007, also in Zeiten des intakten Wachstums, betrug die durchschnittliche Steigerung pro Quartal nur 2,3 beziehungsweise 1,4 Prozent. „Die Gesamtnachfrage konnte im zweiten Quartal also wieder an die Zeit vor der Finanzkrise anknüpfen“, sagt Glassen. Als weitere Faktoren, die für einen baldigen Aufschwung in den USA sprechen, nennt der Experte steigende Unternehmensgewinne, hohe Cashflows und tiefe Zinsen, die zu einem positiven unternehmerischen Umfeld führen. Dies spiegele sich auch in einer Erholung der Unternehmensinvestitionen wider. Der Arbeitsmarkt profitiere davon gegenwärtig vorerst nur zögerlich, deute aber unter dem Strich eine allmähliche Erholung an.
Für das dritte Quartal rechnet Glassen erneut mit einem kräftigen Gewinnwachstum. „In den USA hat nun ein Drittel der S&P 500 Unternehmen die Ergebnisse vorgelegt; 80 Prozent davon haben die Schätzungen übertroffen“. Insgesamt erwartet er für die S&P-500-Unternehmen ein Gewinnplus von 23,3 Prozent und eine Umsatzsteigerung von 8,9 Prozent, nach 48 Prozent und 9,4 Prozent im zweiten Quartal. Das Wachstum werde damit voraussichtlich etwas niedriger ausfallen, sei aber verglichen mit den historischen Durchschnitten weiterhin ansehnlich.
Höchste Gewinnzuwächse bei Finanzwerten und Industrieunternehmen
Innerhalb der Sektoren rechnet Glassen bei Finanzwerten (plus 48 Prozent) und Industrieunternehmen (plus 43 Prozent) mit den höchsten Gewinnzuwächsen. Gesundheitswerte (plus 4,1 Prozent) und Telekom-Dienstleister (minus 7,1 Prozent) werden nach seiner Schätzung die Schlusslichter bilden.
Glassen geht insbesondere bei US-amerikanischen Versorgern, Telekommunikations-Firmen sowie Netzwerk- und Serverausrüstern von steigenden Aktienkursen aus. Auch Energiewerte, die in den vergangenen Monaten schwach abschnitten, gewinnen für Glassen mittlerweile wieder an Attraktivität.
„Chinas Leistung wird überschätzt“
„Die führende Rolle der USA in der Weltwirtschaft bleibt vorerst erhalten“, sagt Glassen. Eine Zeitenwende sei trotz der weiter zunehmenden Wirtschaftskraft Chinas gegenwärtig nicht realistisch. „Chinas Leistung im derzeitigen Umfeld wird überschätzt“, so der Kapitalmarktexperte. Insbesondere die Kaufkraft der Chinesen sei im Ganzen nicht so stark, dass das Land in den kommenden zwei bis drei Jahren mit den USA oder Europa konkurrieren könne.
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