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Hansainvest Expertenkommentar Die Politik beherrscht das Börsenjahr 2017

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Der Dollaranteil im Portfolio des Fonds belief sich im Februar 2017 auf rund 44 Prozent. Europapiere waren mit 33 Prozent etwas niedriger gewichtet, insbesondere weil attraktive Gelegenheiten auf sich warten ließen. Die Europäische Zentralbank erwirbt über das bestehende Kaufprogramm sowohl Staatstitel als auch Unternehmensanleihen, was auf die Zinsen drückt.. Außerdem könnten in den nächsten Monaten politische und wirtschaftliche Unsicherheiten auf die Euro-Peripheriestaaten zukommen. Anleger würden dann höhere Risikoaufschläge für Rententitel aus Italien oder Spanien verlangen, was wohl mit sinkenden Kursen verbunden wäre. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht man nur begrenzte Fantasie für Titel aus der Euro-Peripherie. Daher wurde der Anteil dieser Anleihen reduziert und auch die Laufzeiten verkürzt. 2017 stehen neben den Erlösen aus fällig werdenden Papieren auch Barmittel bereit, die später wieder investiert werden können. Eine angenehme Situation, denn ähnlich wie bereits 2016 können die erwarteten Ausschläge an den Rentenmärkten für taktische Umschichtungen und Kaufgelegenheiten genutzt werden.

In diesem Zuge sind unter anderem mexikanische Peso-Anleihen interessant, nachdem Äußerungen Donald Trumps den dortigen Rentenmarkt unter Druck gebracht hatten. Auch in Brasilien bleibt man vorerst investiert. Nach Einschätzung bereichern Fremdwährungsanleihen aus den Schwellenländern jedes internationale Rentenportfolio. Diese Titel verbessern die Diversifikation und stärken die Ertragschancen, wenn sie vorsichtig beigemischt werden. Investitionen in das Segment erforderten allerdings Augenmaß und die Bereitschaft zum aktiven Handeln an den internationalen Rentenmärkten.

Edelmetalle: Gold zur strategischen Absicherung

Erst vernachlässigt, dann wieder gesucht – das Gold hat seine im vergangenen Sommer begonnene Korrekturbewegung abgeschlossen. Seit Jahresbeginn steigt die Notiz, trotz haussierender Aktienmärkte und teilweise gestiegener Anleiherenditen. Hansainvest sieht den Goldpreis vorerst in einer Spanne zwischen 1.050 und 1.400 US-Dollar gefangen. Ein ansteigendes Zinsniveau beeinträchtigt zwar grundsätzlich die Perspektiven für das Edelmetall. In die Preisfindung fließen aber die Realzinsen ein und nicht die Nominalrenditen. Die Realzinsen bleiben derzeit im Rahmen, weil auch die Verbraucherpreise anziehen – ein Trend, der angesichts des großen Anlagebedarfs in den Industriestaaten Bestand haben könnte.

Zudem haben die Goldanleger die erwarteten Leitzinsanhebungen in den USA bereits vorweggenommen. Überdies ist der Goldmarkt keinesfalls überkauft. Zwar erhöhen einzelne wichtige Kundengruppen wie beispielsweise die Schwellenländer-Notenbanken ihre Goldreserven. Dem steht aber eine verhaltene Nachfrage aus den wichtigen Abnehmerländern China und Indien gegenüber. Der Goldpreis sollte im laufenden Jahr nicht enttäuschen, weil erhebliche Unsicherheiten auf die Märkte zukommen. Hierzu kann auch die weltweite Zurückdrängung von Bargeld zählen, das Gold als alternatives Wertaufbewahrungsmittel umso stärker glänzen lässt. Die weltweite Unsicherheit nützt wieder einmal dem Gold, das für die strategische Absicherung eines aktien- und rentenlastigen Depots die erste Wahl bleibt.

Aktiver agierende und stärker renditeorientierte Anleger im Edelmetallsegment sollten die Notierungen für Platin und Palladium im Auge behalten. Beide Edelmetalle werden auch in der Industrie benötigt und gelten deshalb als konjunktursensitiv. Im vergangenen Jahr haben sie bereits stärker zugelegt als die Goldnotiz. Palladium verteuerte sich sogar signifikant. Mittelfristig dürften bei beiden Metallen Angebotsengpässe drohen. In dem Edelmetallfonds Hansawerte wurde derzeit Platin und Palladium übergewichtet. Auch der Bestand an Silber übersteigt den Goldanteil im Portfolio. Vor allem Rohstoffoptimisten mit erhöhter Risikobereitschaft dürften die aktuellen Kurschancen bei diesen Edelmetallen im Blick haben.

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