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Aktualisiert am 08.12.2016 - 15:14 UhrLesedauer: 4 Minuten

Hansainvest-Rentenfondsmanager „Neue Zeitrechnung bei Anleihen für Garantiefonds besonders schmerzhaft“

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Mit der jüngsten Wirtschafts- und Finanzkrise scheint vor acht Jahren eine neue Zeitrechnung begonnen zu haben: Es wird immer schwieriger werden, mit Anleihen gute Renditen bei überschaubarem Risiken zu erzielen. Welche Fondskonzepte sind mittlerweile überholt bzw. bieten nicht mehr das klassische Rendite-Risiko-Profil, das Anleger Jahrzehnte lang „gelernt“ haben?

Geldmarktfonds, von denen Anleger jederzeitige Liquidität und eine stabile Entwicklung erwarten, haben es im aktuellen Umfeld schwer, ihre Anlageziele zu erreichen, da es eine hohe Bonität in Verbindung mit regelmäßigen positiven Erträgen derzeit nicht gibt.

Besonders schmerzhaft ist die neue Zeitrechnung für Garantiefonds, die auf Einnahmen aus dem risikofreien Zins angewiesen sind, um beispielsweise ein Risiko- Budget für risikobehaftete Assets aufzubauen. Ihnen fehlt die sichere Ertragsseite. Entsprechend schwierig ist es für diese Konzepte, die angestrebten Ziele zu erreichen.

Bitte stellen Sie unseren Lesern einen Anleihefonds aus Ihrem Hause vor, der für die „neue Anleihewelt“ gerüstet ist und mit dem konservative Investoren in den kommenden Jahren vernünftige Renditen bei angemessenen Risiken erzielen können.

Chancen sehen wir nach wie vor an den globalen Anleihemärkten. Als Produkt bieten wir hier institutionellen Investoren und privaten Anlegern unseren global anlegenden Rentenfonds Hansainternational an. Für die Erzielung positiver Erträge hat der Hansainternational ein sehr weites Anlagespektrum und kann in fast allen Sektoren der globalen Anleihemärkte investieren.

Die Investment-Guidelines geben dem Manager hohe Flexibilität, frei von jeglichen Benchmark-Zwängen. Im Ergebnis arbeiten wir mit einem breiten Mix aus Staats- und Unternehmensanleihen insbesondere aus Industrie- und Schwellenländern, Der Mix der Segmente ist auch im aktuellen Umfeld attraktiv. Weniger allerdings, weil eine weitere Einengung der Risikoaufschläge zu erwarten wäre. Vielmehr spielt die anhaltend ansteigende Zinsstrukturkurve in Verbindung mit ausbleibender Inflation im Zeitverlauf Zusatzerträge ein.

Eine größere Rolle im Niedrigzinsumfeld nimmt ein taktisch geprägtes aktives Durations- und Währungsmanagement ein, um Zusatzerträge zu erwirtschaften. Dies gelingt durch die Bildung von Ertragserwartungen für Zinsen, Renditen und Währungen. Für letzteres bietet beispielsweise die richtige Einschätzung des US-Dollars oder die Prognose der Zyklen der traditionellen Rohstoffwährungen Gelegenheiten, Zusatzerträge für den Hansainternational zu erwirtschaften. Ein optimierter Mix aus den genannten Anleihe- und Währungskategorien bietet dem Anleger einen höheren Ertrag bei begrenztem Risiko.

Welchen oder welche Rentenfonds aus Ihrem Hause vermarkten Sie derzeit nicht aktiv, weil dessen Manager aufgrund der festgeschriebenen Anlagebedingungen im aktuellen oder künftig erwarteten Marktumfeld nicht optimal agieren können?

Unsere beiden sehr kurzlaufende Rentenfonds Hansageldmarkt und Hansazins, stellen wir derzeit nicht aktiv in den Vertriebsfokus. Sie können quasi nur noch über erhöhte Kreditrisiken eine Verzinsung um oder über null Prozent erzielen, da die für die Fonds vorgesehenen kurzen Laufzeiten sich aufgrund der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank EZB schon seit längerem deutlich im negativen Bereich verzinsen.

Insofern eignen sie sich zwar für risikobewusste Investoren und auch als Beimischung in gut diversifizierten Portfolien – sind aber, im Gegensatz zum zuvor beschriebenen Hansainternational, kein Investment, das auch eigenständig eine attraktive Rendite zu erwirtschaften vermag.

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