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Hartwährungsanleihen: Euro und US-Dollar sind unsexy

in MärkteLesedauer: 3 Minuten
Susanne Woda
Susanne Woda
Anleger suchen nach Sicherheit, denn die Entwicklungen der Finanzsysteme und Geldpolitik in den Industrieländern der vergangenen Jahre hat eine beispiellose Suche nach wertstabilen Anlagen losgetreten. Die Anleger sehen sich mit einer dauerhaften Niedrigzinspolitik und der Abwertung ihrer eigenen Währung konfrontiert. Deswegen nimmt die Investition in Anleihen in Fremdwährungen solide wirtschaftender Staaten zukünftig eine besondere Rolle für konservative Anleger ein. Insbesondere wer nicht, oder nur begrenzt in Aktien oder Edelmetalle investieren kann, sollte sein Portfolio um Hartwährungsanleihen ergänzen.

Harte Währungen sind als Währungen zu verstehen, die besonders wertstabil sind. Insbesondere bei Ländern, die ein solides und nachhaltiges Wirtschaftswachstum sowie einen geringen Verschuldungsgrad und niedrige Inflation aufweisen, ist die Währung stabiler und hat Aufwertungspotenzial gegenüber anderen. Noch vor einigen Jahren haben beispielsweise Euro und US-Dollar zu den harten Währungen gezählt. Wirft man heute einen Blick in Fonds auf Hartwährungsanleihen, findet man diese Währungen nicht mehr in deren Portfolio. Stattdessen investieren die Fondsmanager in Mexikanische Peso, Türkische Lira oder den chinesischen Yuan.

Der Ausbruch der Finanzkrise führte zu einem Ansteigen der ohnehin hohen Schuldenberge in den Industriestaaten. Gepaart mit einem geringen Wirtschaftswachstum haben sich auch die langfristigen Perspektiven für diese Währungen eingetrübt und es ist damit zu rechnen, dass sich die Abwertung gegenüber Währungen von Ländern mit besseren volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter fortsetzt.

Neben Ländern wie Australien und Norwegen, die sich auch bei Privatanlegern schon etabliert haben, gibt es eine Reihe von Schwellenländern, deren wirtschaftliche Situation sehr komfortabel ist und für eine Investition in die Landeswährung spricht. Mexiko weist im Jahr 2012 beispielsweise nur eine Staatsverschuldung von 43 Prozent des BIP auf, bei komfortablen Wachstumsraten um die 4 Prozent. Die USA dagegen, mit einem Verschuldungsgradvon 107 Prozent, können sich glücklich schätzen, wenn ihre Wirtschaft im nächsten Jahr mehr als 2 Prozent wächst. Die Voraussetzungen für eine Währungshoheit sehen anders aus.

In den letzten Jahren begeben Unternehmen verstärkt Anleihen in Fremdwährungen von wachstumsstarken Staaten, weil sie in diesen Ländern expandieren und sich in Landeswährung refinanzieren müssen. Diese Bonds bieten neben Staatsanleihen gute Möglichkeiten, um in dem Segment zu investieren.

Oftmals sind die Mindestanlagesummen allerdings so hoch, dass es erst ab einer Anlagesumme über eine Million Euro empfehlenswert ist, über Einzelinvestitionen ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen. Privatanleger sind in der Regel besser beraten, auf eine Fondslösung zurückzugreifen. Hier greift die Risikostreuung schon ab kleinen Losgrößen
und das Fondsmanagement passt das Portfolio auf Veränderungen in der Wirtschaftslage an. Neben einem erfahrenen und erfolgreichen Fondsmanagement sollten Anleger auch auf die Kosten achten. Ausgabeaufschläge entfallen beispielsweise durch die Nutzung von ETFs, darüber hinaus bieten unabhängige Finanzdienstleistern auch bei aktiv gemanagten Fonds anlegerfreundlichen Gebührenmodelle.

Insbesondere konservative Anleger in der Euro-Zone sollten ihr Anleiheportfolio um Hartwährungsanleihen ergänzen, um der dauerhaften Niedrigzinsphase und der Abwertung der eigenen Währung etwas entgegen setzen zu können.

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