Hauptangeklagte im Libor-Prozess Ex-UBS-Händler Thomas Hayes leidet unter dem Asperger-Syndrom
Der ehemalige Ex-UBS-Händler Thomas Hayes und Hauptangeklagte im Libor-Prozess leide am Asperger-Syndrom, gab jetzt Richter Jeremy Cooke bekannt. Cook sagte den Geschworenen während des Prozesses am Dienstag, dass Hayes dazu tendieren, seine Umgebung nur in Schwarz oder Weiß zu sehen und keine Schattierungen wahrnehme, zitiert das Nachrichtenportal Bloomberg den Richter.
Die Antworten des Angeklagten während medizinischer Test seinen frei von Feinheiten gewesen. Sie hätten keine Ironie und keinen Humor enthalten. Charakteristisch für das Asperger-Syndrom sei auch Hayes Verständnis für mathematische Strukturen, so Cooke.
Der Angeklagte, der während des Prozesses vom Richter mehrfach aufgefordert worden war, langsamer zu sprechen, glaubt nach eigenen Angaben nicht, dass etwas mit ihm nicht in Ordnung sei. Allerdings erkläre das Asperger-Syndrom, so Hayes, seine obsessiven Charakterzüge und Handlungsweisen. Er habe immer alles perfekt machen wollen, auch für seinen ehemaligen Arbeitgeber, gestand der vermutete Hauptdrahtzieher in seiner Aussage am Dienstag, wie Bloomberg berichtet.
Der Ex-Starhändler von UBS und Citigroup erklärte sich für unschuldig. Gegenüber den britischen Behörden habe er ein Fehlverhalten nur deshalb eingeräumt, weil er eine Auslieferung an die USA fürchtete, sagte Hayes dem Gericht.
In den Libor-Skandal sind Banken weltweit verstrickt. Einigen Händlern wird vorgeworfen, sich bei Referenzzinssätzen wie dem Libor und dem Euribor abgesprochen zu haben, um hohe Gewinne einzustreichen.