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Hausinvest-Manager im Gespräch Brexit? „Wir sehen keinen Abwertungsbedarf bei unserem Immobilienfonds“

Mario Schüttauf, Fondsmanager des Hausinvest
Mario Schüttauf, Fondsmanager des Hausinvest
Deutsche offene Immobilienfonds haben rund acht Milliarden Euro in Großbritannien investiert. Der Anteil von UK-Immobilien beträgt bei einigen Fonds 15 Prozent und mehr (Deka Immobilien Europa 16,7 Prozent, Grundbesitz Europa 19,7 Prozent, Hausinvest 22,5 Prozent). Während Frank Pörschke, Deutschland-Chef von Jones Lang LaSalle, in Folge des Brexits eine Abwertung dieses Bestandes um 10 Prozent vorhersieht, geben Fondanbieter und Fondsanalysten weitestgehend Entwarnung. So auch Mario Schüttauf, Fondsmanager des Hausinvest vom Anbieter Commerz Real, im folgenden Gespräch.

DAS INVESTMENT.com: In Großbritannien haben eine Reihe von Immobilienfonds den Handel mit Anteilen eingestellt, weil die Anteilsverkäufe nach dem Brexit-Referendum stark angestiegen waren. Sehen Sie ein realistisches Szenario, dass diese Entwicklung auf den Hausinvest überschwappen könnte?

Mario Schüttauf: Gegenwärtig stellen wir für Hausinvest keine verstärkten Anteilsverkäufe fest und erwarten diese auch nicht.

In welchem Umfang werden die Immobilienfonds von Commerz Real ihre UK-Bestände Ihrer Meinung nach abwerten müssen?

Die britischen Aktivitäten der Commerz Real beschränken sich auf unseren offenen Immobilienfonds Hausinvest. Für diesen sehen derzeit weder wir noch unsere Gutachter Abwertungsbedarf.    

Was macht Sie da so sicher?

Unsere Immobilien sind sehr konservativ bewertet, was uns als langfristig orientierten Investor unabhängiger von kurzfristigen Preisausschlägen – nach oben oder unten – macht. Zudem haben wir uns mit Investments in London in den letzten drei bis vier Jahren angesichts der dortigen Preisrallye zurückgehalten. Jetzt zu erwartende Preisrückgänge sehen wir daher auch als Zeichen einer gewissen Marktnormalisierung an und begreifen sie eher als Chance für Investment-Opportunitäten.

Inwiefern könnte eine Abwertung des britischen Pfunds zu sinkenden Anteilswerten des Hausinvest führen?

Die Anteilspreise werden täglich bewertet. Auswirkungen durch Pfund-Kursverluste sehen wir nicht, denn wir sichern unsere Pfund-Positionen und das sich daraus ergebende Fremdwährungsrisiko seit unserem ersten Engagement 1995 über Devisen-Termingeschäfte zu beinahe 100 Prozent ab. Selbst bei einer Parität zwischen Pfund und Euro blieben die Effekte auf den Fonds überschaubar gering, das haben unsere Stresstests ergeben.

Wie gut sind deutsche offene Immobilienfonds mittlerweile tatsächlich gegen eine vermehrte Anteilsrückgabe seitens der Anleger gewappnet?

Die Branche hat aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt und mit den im Rahmen des KAGB eingeführten Mindesthalte- und Kündigungsfristen für Offene Immobilienfonds gute Voraussetzungen für eine planbare Liquiditätssteuerung geschaffen. Zudem dürften die großen offenen Immobilienfonds nach den starken Nettomittelzuflüssen der beiden vergangenen Jahre über eine hinreichende Liquidität verfügen, um einen etwaigen temporären Anstieg der Anteilsrückgaben abzudecken. Aber wie gesagt, für den Hausinvest erwarten wir eine solche Entwicklung derzeit nicht.

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