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  • Hauskauf mit oder ohne Makler? Das solltest du wissen!

Von Lesedauer: 5 Minuten
Hendrik Richter
Hendrik Richter: Der Immobilienspezialist erklärt, wann Privatleute einen Makler zurate ziehen sollten und wann nicht. | Foto: Nina Witte / Hannah Ritzmann mit Canva

Es scheint überspitzt formuliert: 61 Prozent der Befragten halten die Provision für Makler-Leistungen in ihrer aktuellen Höhe für unangemessen. 47 Prozent der Befragten trauen sich dafür zu, eine Eigentumswohnung oder ein Haus in Eigenregie und damit ganz ohne Makler zu verkaufen. Und zwei von drei Befragten, exakt 67 Prozent, bevorzugen Angebote ohne Makler, weil sie dann die Chance haben, direkt mit den Eigentümerinnen und Eigentümern beim möglichen Kauf einer Wohnung oder eines Hauses sprechen und verhandeln zu können.

Denn: Bei wesentlich höheren Zinsen, teureren Baustoffen und einer galoppierenden Inflation, wechseln Immobilien nicht mehr so leicht die Besitzer. Und wenn, dann schauen die am Deal Beteiligten anscheinend sehr viel genauer hin, wer da in ihrer Mitte „makelt“ und ob die Provisionshöhe annähernd mit dem gebotenen Service und Know-how mithalten kann.

Herkömmliches Provisionsmodell aus der Zeit gefallen?

Die Umfrage zeigt, dass das Provisionsmodell mit den üblichen 7,14 Prozent des Verkaufspreises als angemessene Vergütung für die Dienstleistung eines Maklers zunehmend auf Kritik stößt. Käufer sowie Verkäufer von Eigentumswohnungen und Häusern suchen zunehmend den direkten Kontakt zueinander. 

 

Doch wie funktioniert eine erfolgreiche Suche ohne die Hilfe eines professionellen Maklers? Worauf ist beim Kauf besonders zu achten?

Wie überall im Berufs- und Privatleben zahlt sich auch beim Immobilien(ver)kauf ein gutes Netzwerk aus. Wer sich also mit dem Gedanken beschäftigt, eine Immobilie zu verkaufen oder zu kaufen, sollte sich frühzeitig mit seiner Bank, mit Verwaltern von Eigentümergemeinschaften in Mehrfamilienhäusern oder im Kreis anderer Eigentümer austauschen. Wer hier gut vernetzt ist, braucht in vielen Fällen keinen Makler mehr.

Der Kardinalfehler beim Verkauf von Immobilien

Einer der größten Fehler, den private Verkäufer, aber auch Vermieter heute machen, besteht darin, sich beim Inserieren auf nur einige wenige Portale zu beschränken. Darunter leidet die Reichweite – und damit auch die Chance, die Immobilie schnell zu einem guten Preis verkaufen oder vermieten zu können. Gerade auf kleineren und sehr spezialisierten Portalen lassen sich interessante Immobilien häufig besser vermarkten. 

Und, eigentlich überflüssig zu betonen, in der Praxis aber selten umgesetzt: Der erste Eindruck muss sitzen. Dazu gehört vor allem die Bildsprache. Ein überzeugendes Foto sagt bekanntlich mehr als 1.000 Worte. Sind die Bilder des Objekts von hoher Qualität? Sind persönliche Einrichtungsgegenstände entfernt? Nur wenn die Antworten jeweils „Ja“ lauten, lässt sich eine Wohnung oder ein Haus gut bewerben. 

Trotz der punktuellen Kritik wünschen sich 73 Prozent weiter fachkundige Ansprechpartner, die sie bei Bedarf um Rat fragen können. Dafür sind circa ein Drittel, mit 32 Prozent, bereit, bis zu 3.000 Euro zu investieren. Genau darin könnte eine neue Chance für seriöse Marktanbieter bestehen.

 

Denn Fakt ist: In manchen Fällen lohnt es sich durchaus, auf gut ausgebildeten Makler zu setzen

Insbesondere für die Zielgruppen der Vollzeitbeschäftigten, die keine Zeit für Marktsondierungen im Alltag, aber dafür erkennbares Interesse am Verkauf haben, eignet sich der Gang zum Makler. Sie nehmen in der Regel Zeit ab und investieren im Optimalfall messbare Ressourcen für die Kontaktakquise. Zusätzlich wird verhindert, dass Immobilien mit Wertpotential nicht auf dem Markt landen.

Ein Vorteil für Suchende: Preisabschläge zwischen 20 und 40 Prozent durchzusetzen, gelingt unter anderem dann, wenn Makler Objekte anbieten, die vergleichsweise länger in der Vermarktung sind und ohne Abnehmer bleiben. In diesen seltenen Fällen wird so gute Hilfestellung für lukrative Deals geleistet.  

Aber: Manche Makler verstehen oft erschreckend wenig vom Markt und den einzelnen Immobilien. Auch kommt der persönliche Austausch am Objekt in vielen Fällen zu kurz.

Immobilien(ver)käufer sollten darauf achten, dass Makler ihre Objekte ausnahmslos in- und auswendig kennen, alle Daten und Unterlagen sofort griffbereit haben und den Kunden mit einem zuverlässigen Netzwerk bei Fragen helfen, die über den reinen Verkauf hinausgehen. Dazu können Banken, Verwalter, und weitere Eigentümer zählen.

Ein Tipp: Häufig lohnt es sich, den Makler beispielsweise vor dem Start der Vermarktung gründlich zu befragen. Wird die große Mehrheit an Punkten richtig antizipiert, kann schnell erkannt werden, wie gut sich der Makler wirklich mit dem Objekt auskennt. Unsichere und unzuverlässige Antworten sollten die Alarmglocken schrillen lassen.

Über den Autor: 

Hendrik Richter ist Geschäftsführer von der Immobilienplattform ohne-makler.net.

Über die Umfrage: 

Für die Yougov-Umfrage wurden im Auftrag von ohne-makler.net Anfang Juni 2023 deutschlandweit mehr als 2.000 repräsentativ ausgewählte Personen ab 18 Jahren befragt. 

 

 

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