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in RatingsLesedauer: 6 Minuten
Zwei Personen in nach Einbruch verwüsteter Wohnung
Bei Einbruchsdiebstahl übernimmt in der Regel die Hausratversicherung die Kosten für die entwendeten Gegenstände und Schäden, die durch Vandalismus entstanden sind. | Foto: Imago Images / Zoonar II
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Franke und Bornberg (F&B) hat in der diesjährigen Auflage seines Produktratings für die Hausratversicherung 356 Tarife von 96 Anbietern unter die Lupe genommen. Im Vorjahr waren es 362.

Die vor zwei Jahren überarbeitete Ratingmethodik wird bei der aktuellen Untersuchung beibehalten. Seinerzeit wurde unter anderem die Trennung in Top-, Standard- und Grundschutz aufgehoben. Heute sind bei den Versicherern meist eine Basis-Variante für preissensible Kunden sowie ein Top-Tarif üblich. Auch einige Prüfkriterien wurden nachjustiert. So fallen mittlerweile Kriterien deutlich schwerer ins Bewertungsgewicht, die sich mit Cyber- und Online-Schäden beschäftigen, zum Beispiel bei Kreditkartenmissbrauch.

So funktioniert die Methodik

Als Quellen für das Rating werden ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt. Die Testkandidaten werden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, heißt es zur Methodik.

Die Qualität der jeweiligen Regelungen wird in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach werden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Wichtigkeit aus Kundensicht gewichtet.

Wie das Benotungsschema einzuschätzen ist

Um die Gesamtqualität der Tarife zu messen, greift das Analysehaus auf ein siebenstufiges Bewertungsschema von „FFF+“ (hervorragend) bis „F-“ (ungenügend) zurück. Die Klassen sind nach eigenen Angaben so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen. Innerhalb der Ratingklassen sorgen zusätzliche Schulnoten für weitere Differenzierung.

Zudem müssen für eine Einordnung in bestimmte Ratingklassen zusätzliche Mindeststandards erfüllt werden. Dazu gehört im Rating für die Hausratversicherung neben Leistung auch bei grober Fahrlässigkeit, dass Bargeld außerhalb von Wertschutzschränken bis 2.000 Euro versichert ist und neu angeschaffte Gegenstände mit einem Vorsorgebetrag von mindestens 15 Prozent geschützt sind. 

Aufgrund der zur bekannten Noten-Skala hinzugefügten „Hervorragend“-Bewertung muss das verwendete Schema als sehr anbieterfreundlich bezeichnet werden. Das ist offensichtlich dem Geschäftsmodell von F&B geschuldet. Ausgezeichnete Unternehmen können kostenpflichtige Siegel zu Vertriebs- und Marketingzwecken erwerben. 

 

Welche Prüfkriterien besonders wichtig sind

Insgesamt liegen dem Rating 87 Prüfkriterien zugrunde. Neben Elementarschutz, der laut F&B unverzichtbar ist, wird der Umgang mit grober Fahrlässigkeit besonders hoch gewichtet. Aspekte sind fahrlässiges Verhalten als Schadenursache, bei Obliegenheitsverletzungen sowie eingeschränkte Leistungen bei grober Fahrlässigkeit. Der Verzicht auf die Einrede der groben Fahrlässigkeit senkt laut Franke Komplexität und fördert Vertrauen.

In niedrigpreisigen Basistarifen werde die Einrede der groben Fahrlässigkeit allerdings oft nicht ausgeschlossen. Die Analysten empfehlen solch günstigere Offerten nur denjenigen, die sich dieser Einschränkung bewusst seien und für sich beanspruchen könnten, stets die Obliegenheiten zu beachten. Die Bestnote vergibt F&B nach eigenen Angaben aber nur an Tarife, die grobe Fahrlässigkeit nicht zulasten von Versicherten auslegen.

Weitere Details zur Ratingmethodik können in den Bewertungsrichtlinien nachgelesen werden.

Das Ratingergebnis

Beim aktuellen Hausrat-Rating von F&B erreichen 118 von 356 Tarifen die Top-Note „FFF+“. Das sind 18 mehr als im Vorjahr. Das markiert eine neue Bestleistung in der Geschichte des Ratings. Hinter den bestbewerteten Offerten verbergen sich ganze 62 Versicherer. Neu in der Riege der Anbieter mit Top-Produkten sind DEKV, HDI, Ideal und Württembergische Gemeinde-Versicherung.

Unter den Top-Tarifen fänden sich viele junge Bedingungswerke. Am anderen Ende der Skala stünden vor allem Tarifgenerationen, die schon drei Jahre oder sogar deutlich länger am Markt sind. Doch ist der Anteil schwacher Offerten in den beiden unteren Ratingklassen mit rund 10 Prozent sehr gering.

Die fortlaufend aktualisierte Ergebnisübersicht gibt es hier.

Daran scheitern schwächere Hausratversicherungen

Nur befriedigend oder schlechter bewertet werden laut der Analysten oft Tarife mit zu niedrigen Leistungen bei Onlineschäden und unberechtigtem Gebrauch von Kreditkarten. Auch rund um Diebstähle, ob Trickdiebstahl, aus dem Auto, auf Reisen oder am Arbeitsplatz, würden Schwächen zutage treten. Das betreffe ebenfalls Diebstähle von Gartenmöbeln, Grills und Kinderwagen. „Und nicht zuletzt lassen versicherte Leistungen für Seng- oder Schmorschäden sowie für Schäden durch Rauch und Ruß bei schwachen Tarifen zu wünschen übrig“, so die Autoren.

Was eine gute Hausratversicherung kostet

Für Wohnungen beispielsweise in Hannover gebe es leistungsfähige Hausrat-Tarife für 100 Quadratmeter Wohnfläche (65.000 Euro Versicherungssumme) ab 140 Euro im Jahr – inklusive Elementarschutz. Manche Anbieter verlangten hingegen bis zu 300 Euro oder mehr.

Fahrräder seien in diesen Verträgen, wenn überhaupt, oft standardmäßig mit höchstens 1.000 Euro gegen Diebstahl versichert. Höhere Leistungen seien entweder im Rahmen der Hausratversicherung kostenpflichtig oder als eigenständiger Vertrag möglich. Für ein Fahrrad im Wert von 6.000 Euro könne die Mehrprämie 50 Prozent oder sogar 100 Prozent der Hausrat-Prämie betragen.

Mehr nachhaltige Leistungen im Bedingungswerk

Ein Trend, der Einzug hält in die Hausrat-Bedingungen, ist laut F&B das Thema Nachhaltigkeit. Die Anbieter übernehmen demnach Mehrkosten für energieeffiziente Elektrogeräte. Nachhaltig produzierte Gegenstände oder nachhaltige Unternehmen, die Instandsetzungen durchführen, dürften ebenfalls etwas teurer sein. Das gelte auch für ressourcenschonende Reparaturen, die angesichts hoher Lohnkosten manchmal teurer sind als ein Neukauf. 

Ebenfalls nachhaltig wirkt laut der Analysten ein Verzicht auf Kürzungen bei grober Fahrlässigkeit. Denn dieser vermeide Stress bei Versicherten, mache die Schadenregulierung schlanker und günstiger und beuge nicht zuletzt teuren Gerichtsverfahren vor. Auf diese Weise könnten Versicherer ihren Regulierungsaufwand in Grenzen halten. Doch gerade die Regulierungskosten sind laut Michael Franke zuletzt gestiegen.

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