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Von in Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 6 Minuten
Zellen des Nervensystems
Zellen des Nervensystems: Immer schneller werden Medikamente entwickelt und in Studien getestet, die bereits 2024 Marktreife erlangen könnten. | Foto: Imago Images / YAY Images
Erin Xie

Die Bevölkerung in den Industrieländern wird immer älter. In den USA beispielsweise gab es noch nie so viele Menschen, die 65 Jahre alt werden und damit das traditionelle Rentenalter erreichen. Außerdem kehrt sich die US-Bevölkerungspyramide um, denn erstmals gibt es mehr über 65-Jährige als Kinder unter 15 Jahren.

Wenn es in den USA mehr Menschen über 65 gibt, wächst auch die Zahl derjenigen, die an altersbedingten Krankheiten leiden. Es steht außer Frage, dass ein längeres und gesünderes Leben ein großer Gewinn für den Einzelnen und die Gesellschaft ist. Diese positive Entwicklung geht allerdings mit einer Häufung altersbedingter Krankheiten wie Demenz und Krebs einher. Zukünftig könnte die Lebenserwartung weiter steigen, weil sich Fortschritte im Kampf gegen Adipositas einstellen.

Die Anzahl frisch berenteter Personen in den USA dürfte sehr bald einen historischen Höhepunkt erreichen:

Quelle: The Hill, „2024: The Historic Reversal of America’s population“, 20. Mai 2021.

Was die Grafik zeigt: Das Säulendiagramm zeigt den prozentualen Anteil der über 65-Jährigen an der US-Bevölkerung im Vergleich zu den unter 15-Jährigen zur Zeit der Präsidentschaftswahlen 1924 und 2024. 2024 dürfte der Anteil der über 65-Jährigen voraussichtlich den Anteil der Unter-15-Jährigen übersteigen.

2023 ist einer von neun Senioren in den USA an Alzheimer erkrankt, bald könnten es doppelt so viele sein, wie die Alzheimer’s Association kalkuliert. Im Juli 2023 wurde mit Lecanemab ein Medikament zugelassen, das erstmals in der Lage ist, das Voranschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Und auch ein weiteres Medikament zur Alzheimer-Therapie, Donanemab, zeigt in Phase-3-Studien bemerkenswerte Ergebnisse: Es verringerte das Voranschreiten der Krankheit im Frühstadium um 60 Prozent. Analysten rechnen bei beiden Medikamenten mit enormen Umsätzen. Gleichzeitig werden immer schneller weitere Medikamente entwickelt und in Studien getestet, die bereits 2024 Marktreife erlangen könnten.

 

Auch bei Adipositas-Therapien gibt es Fortschritte. Bei der Behandlung von Fettleibigkeit zahlt sich nun jahrzehntelange Genomforschung aus, die ein besseres Verständnis der Ursachen von Krankheiten und neue Generationen von Medikamenten ermöglicht hat. Neue Therapien für die Gewichtsabnahme könnten den 1,5 Billionen US-Dollar schweren Markt für rezeptpflichtige Medikamente nach unserer Analyse um mehr als 100 Milliarden US-Dollar wachsen lassen.

Neurowissenschaften, Genomik und Biotechnologie besonders von KI getrieben

Neurowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Allgemeinen dürften zu denjenigen Bereichen zählen, die besonders von KI profitieren. KI-Modelle sind in der Lage, enorme Mengen von Gesundheitsdaten – zum Beispiel klinische Studien, Hirnkartierungen und genetische Informationen – zu durchforsten und viel schneller zu analysieren als der Mensch. Gemäß Prognosen soll der KI-Gesundheitsmarkt, der 2022 ein Volumen von 9 Milliarden US-Dollar hatte, durch die Decke gehen und bis 2031 auf 188 Milliarden US-Dollar anwachsen.

  1. Hirn- und Genkartierung: Wissenschaftler haben mithilfe von KI das Gehirn einer Fruchtfliege kartiert, das ungefähr 150.000 Neuronen hat. Das ist die erste vollständige Hirnkartierung, die jemals von einem Tier erstellt wurde. KI ist in der Lage, die Erforschung von Nervenbahnen um das 50- bis 100-Fache zu beschleunigen. Endlich können Wissenschaftler die 200 Milliarden Zellen und die 86 Milliarden Neuronen im menschlichen Gehirn kartieren und detaillierte Zellatlanten erstellen. Dadurch verbessert sich unser Verständnis einer Vielzahl von neurodegenerativen, neurotraumatischen sowie neuropsychiatrischen Erkrankungen so grundlegend, dass sowohl die Diagnostik als auch Therapiemöglichkeiten davon profitieren werden.
  2. Entwicklung neuartiger Medikamente: Ein neues Medikament auf den Markt zu bringen schlägt – unter Einberechnung von Fehlschlägen – derzeit durchschnittlich mit rund 2,5 Milliarden US-Dollar zu Buche. Die Entwicklung dauert im Schnitt zwölf bis 15 Jahre und hat eine Erfolgsquote von 35 Prozent, die allerdings nach den für die Zulassung erforderlichen Phase-1-Tests auf 9 bis 14 Prozent absinkt. Wahrscheinlich wird die Verwendung von generativer KI schon 2025 bei über 30 Prozent der neu entwickelten Medikamente relevant sein. Biotech-Unternehmen können damit von der Entdeckung bis zur präklinischen Phase 25 bis 50 Prozent Zeit und Kosten sparen.

KI-Anwendungen im Gesundheitswesen:

Quelle: Weltwirtschaftsforum, „Scaling Smart Solutions with AI in Health: Unlocking Impact on High-Potential Use Cases“, Juni 2023. Forschung und Definitionen zusammengefasst von BlackRock. Die Grafik dient nur zur Veranschaulichung.

Was die Grafik zeigt: Die Grafik zeigt verschiedene Anwendungen der KI im Gesundheitssektor, darunter in der Medikamentenentwicklung, bei medizinischen Diagnosen und roboterassistierter Chirurgie.

Gesundheitsaktien, insbesondere solche mit Bezug zu medizinischen Innovationen, litten 2023 unter den restriktiven Finanzierungsbedingungen. Jetzt könnte ein chancenreicher Einstiegspunkt für Anleger sein, die ihren Fokus auf attraktiv bewertete Unternehmen in bahnbrechenden medizinischen Bereichen richten möchten.

Drei Themen holen Anleger zurück an die Anlagemärkte, Medizinische Innovation ist eines davon:

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