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Zukunftsbranche Healthcare bietet Chancen für Aktionäre

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Die Aktien beider Unternehmen waren vor dem Ausbruch von Covid-19 und den Entwicklungen entsprechender Impfstoffe nur Branchenkennern ein Begriff. Die beiden Unternehmen sind im Bereich der Erforschung von RNA jedoch nicht alleine. Auch die vorgenannten Kapitalisierungsanführer des Stoxx Europe 600 Healthcare, Roche und Novartis, sowie zahlreiche weitere Pharmakonzerne forschen bereits seit Jahren auf diesem Gebiet, beispielsweise um in Zukunft Krebs- oder HIV-Impfungen zu ermöglichen.

Forschungserkenntnisse als Treiber

Wahrscheinlich gab es nie zuvor eine derart starke gemeinsame Interessenlage im Erkenntnisgewinn einer medizinischen Technologie beziehungsweise Forschungsrichtung, wie sie der Ausbruch der Corona-Pandemie erweckte. Wenn der aktuellen Situation und den vergangenen zwei Jahren etwas Positives abzugewinnen ist, dann die forcierten Fortschritte entsprechender Forschungseinrichtungen, was der Menschheit hoffentlich die Linderung mancher Erkrankungen ermöglicht.


Für Unternehmen dieser Branche hätte dies in Zukunft neue Geschäftsmöglichkeiten und Ertragspotenziale zur Folge, welche von manchen Investoren sicherlich erhofft werden, jedoch in den Aktienkursen noch nicht vollständig eingepreist sein dürften.

Aktienentwicklung und Pandemieverlauf

Anhand der Kursentwicklungen von Moderna und Biontech lässt sich der Verlauf der Pandemie quasi ablesen. Dem allmähligen Anstieg, in Hoffnung auf die Entwicklung von Impfstoffen, folgte mit Verkündung des tatsächlichen Durchbruchs ein deutlicher Kurssprung, woraufhin sich die Schwankungsbreite der Aktien nennenswert erhöhte. Nachdem die überschießende Euphorie mittlerweile aus den Kursen gewichen zu sein scheint, kehrt etwas Normalität ein. Die oben beschriebenen Zukunftsthemen werden wieder in den Fokus der gesamten Branchenbetrachtung treten.

Sektor nicht günstig bewertet

Eine Prognose, welchen Unternehmen ein tatsächlicher Forschungsdurchbruch in Sachen Krebs- beziehungsweise HIV-Impfungen oder der Bekämpfung weiterer schwerer Krankheiten gelingt, ist unmöglich, denn Moderna und Biontech sind gute Beispiele dafür, dass nicht immer die Großkonzerne auch die Gewinner solcher Rennen sein müssen.


Aus diesem Grund ist eine breite Diversifikation über den gesamten Sektor empfehlenswert, welche über europäische oder globale Indizes möglich ist. Die Chancen solcher Investments sind demnach gegeben, jedoch verdeutlicht ein KGV von 29 auf Ebene des Stoxx Europe 600 Healthcare auch, dass der Sektor nicht mehr als günstig bewertet bezeichnet werden kann – und damit auch Verlustrisiken berücksichtigt werden müssen.


Über den Autor: Andreas Schyra ist Vorstandsmitglied des Essener Vermögensverwalters PVV und Dozent an der FOM Hochschule in Essen.

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