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Hedgefonds-Strategien Wie sich nach dem Corona-Crash Rendite erzielen lässt

Leere Strände in Praia Grande, Brasilien: Die gegenwärtigen massiven Verwerfungen an den Märkten bieten Fondsmanagern interessante Einstiegspunkte – auch in Schwellenländern.
Leere Strände in Praia Grande, Brasilien: Die gegenwärtigen massiven Verwerfungen an den Märkten bieten Fondsmanagern interessante Einstiegspunkte – auch in Schwellenländern. | Foto: imago images / ZUMA Wire

Im Zuge der Covid-19-Panik erlebten die Märkte eine Marktvolatilität, wie es sie in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben hat. Zentralbanken und Regierungen haben rasch und umfassend eingegriffen, um die Märkte mit der Bereitstellung von Liquidität zu stabilisieren, die Volkswirtschaften zu schützen und Arbeitslosigkeit abzusichern.

Long-Short-Fonds

Insgesamt hielten sich die Long-Short-Aktienfonds im März und April relativ gut – die Strategie bot einen angemessenen Kapitalschutz gegen den Ausverkauf des Marktes. Long-Short-Strategien, die in Technologie und Unternehmen der Digitalwirtschaft investieren, haben sich tendenziell besser entwickelt: Sie profitieren von Maßnahmen zur sozialen Distanzierung und vereinnahmen einen Teil der Gelder, die zu normalen Zeiten in Einzelhandelsgeschäften umgesetzt werden.

Es wird einige Zeit dauern, bis die Covid-19-Krise gelöst werden kann. Long-Short-Aktienstrategien sind unserer Meinung nach aussichtsreich, um durch das aktuelle Marktumfeld zu navigieren. Mittels der Strategien können Anleger in einem sehr breiten Spektrum von Anlagethemen Erträge erzielen. Stockpicker, die dem Long-Short-Ansatz folgen, haben jetzt die Chance, Gewinner von Verlierern zu trennen.

Global-Macro-Strategien

Bärische Manager erzielten in der Regel eine Outperformance mit ihren short ausgerichteten Portfolios, weil im Grunde genommen jede Anlage in die Knie ging. Eine Reihe von Strategien schaffte es, gute Renditen aus Short-Trades auf Schwellenländer-Währungen zu erzielen. So nutzten die auf Asien spezialisierten Global-Macro-Manager die während des ersten Marktstresses im Januar gesammelten Informationen zu ihrem Vorteil. Die von Zentralbanken und Regierungen rund um die Welt angekündigten massiven Konjunkturprogramme dürften zur Stabilisierung der Märkte beitragen. Solange die Pandemie jedoch nicht eingedämmt ist, bleibt viele Unsicherheiten bestehen. In diesem Umfeld dürften opportunistische Fondsmanager erfolgreich sein, die ihre analytischen Fähigkeiten und Erfahrungen nutzen können, um Marktchancen, die sich punktuell überall auf der Welt zeigen, zu nutzen.

Wie Candriam aktuell in Hedge-Fonds-Strategien positioniert ist:

Quant-Strategien

Die meisten der quantitativen Modelle hatten Schwierigkeiten, mit dem heftigen, raschen Anstieg der Marktvolatilität und der Vermögenskorrelationen zwischen Ende Februar und Anfang März umzugehen. Weil einige europäische Staaten Verbote erließen Aktien zu shorten, hatten Quant-Manager Mühe, die nach ihrem Modell optimalen Portfolios aus Long- und Short-Papieren zu entwickeln beziehungsweise an die Marktlage anzupassen. Trendfolgestrategien, die von den starken Abwärtstrends bei Aktien, Währungen, Zinsen und Rohstoffen profitierten, erwiesen sich allerdings als sehr profitabel.

Schwellenländer-Strategien

Die Marktpanik führte zu massiven Abflüssen aus der eigentlich sehr zukunftsträchtigen Anlageklasse. Sahen die Investitionsaussichten Anfang 2020 noch äußerst vielversprechend aus, musste die Anlageklasse einen brutalen Kursrutsch hinnehmen. Doch angesichts der gegenwärtigen massiven Verwerfungen dürften sich interessante Einstiegspunkte bieten. Nichtsdestotrotz bleiben wir bei dieser Strategie vorsichtig: Die Schwellenländer könnten auch mittelfristig unter mangelnder Liquidität und dem Abfluss von Kapital leiden, das nach Rendite sucht, etwa in Hochzinsanleihen in den Developed Markets.

Distressed-Debt-Investments

Eine angespannte Lage gibt es derzeit in viel zu vielen Unternehmen. Anstatt das Ende des Wirtschaftszyklus allmählich zu erreichen, lässt die Corona-Pandemie Unternehmen im globalen Rahmen mit hoher Geschwindigkeit gegen die Wand fahren. Die Frage ist also nicht, ob es Einstiegsmöglichkeiten bei notleidenden Unternehmen gibt, sondern eher bei wie vielen? Wir hoffen, dass die massiven geld- und fiskalpolitischen Stützungsprogramme, die derzeit auf den Weg gebracht werden, sich als wirksam erweisen und den Schaden in den Volkswirtschaften begrenzen. Tatsache ist jedoch: Nicht jedes Unternehmen auf der Welt kann gerettet werden. Aus den Gesprächen, die wir mit erfahrenen Managern geführt haben, wissen wir: Kredite werden derzeit aus fundamentalen Gründen, aber auch wegen mangelnder Liquidität zu aggressiven Kursen verkauft. Manager von Distressed-Debt-Strategien sollten es daher nicht eilig haben, sofort einzusteigen. Vermögenswerte, die auf den Markt kommen, erfordern eine gründliche Fundamentalanalyse, um zum richtigen Preis den Besitzer zu wechseln.

High-Yield-Ansätze

Die Kredit-Spreads für Investment-Grade- und Hochzinsmärkte erreichten extreme Niveaus, wie sie seit der Finanzkrise von 2008 nicht mehr aufgetreten sind. Der Markt wurde durch die mangelnde Liquidität stark in Mitleidenschaft gezogen, was die Europäische Zentralbank und die US-Notenbank (Fed) dazu veranlasste, ihre Ankaufsprogramme für Investment-Grade-Anleihen zu verstärken. Die Fed beschloss außerdem, Hochzinsanleihen in ihre Kaufprogramme aufzunehmen, um die hohe Zahl der auf High Yield herabgestuften „Fallen Angels“ aus dem Investment-Grade-Bereich aufzufangen. Rating-Agenturen prognostizieren, dass der Schuldenberg der Fallen Angels in den USA auf 700 Milliarden US-Dollar anwachsen könnte – das ist wahrscheinlich ein zu großer Batzen, um vom High-Yield-Markt reibungslos absorbiert zu werden. Anleger sollten die kommenden Wochen nutzen, um ihre Allokationen zu überprüfen.

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