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Vom Hype zum Horrortrip – die dunkle Seite des „Heiligen Amumbo“

Die Höhen sind höher – aber die Tiefen auch tiefer: Wer gehebelte Finanzprodukte nutzt, profitiert doppelt oder mehrfach von Wertsteigerungen. Aber wenn die Werte fallen, geht es dafür auch umso schneller nach unten. Das merken derzeit auch die Fans des „Heiligen Amumbo“. Wer jetzt kurz irritiert ist – doch, es handelt sich dabei um ein Finanzprodukt.
Hinter dem Namen verbirgt sich der Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily (ISIN: FR0010755611). Dabei handelt es sich um einen zweifach gehebelten Fonds, der in den vergangenen Jahren große Gewinne erzielt hat.
Seinen Spitznahmen hat er übrigens durch die Diskussionsplattform Reddit erhalten – der Name setzt sich aus den Begriffen „Amundi“ und „Jumbo“ zusammen – da der ETF das Depot „jumbo“ machen soll.
Weitere Informationen zum „Heiligen Amumbo“ gibt es hier.
Wenn es an den Märkten nach oben geht, kann das auch funktionieren – doch derzeit entwickelt sich der ETF in die genau entgegengesetzte Richtung. Schuld daran ist Donald Trump, besonders mit seiner Ankündigung von massiven Zöllen, die die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt hat.
Hebel wirken in beide Richtungen
Statt steil nach oben geht es nun auch für den „Heiligen Amumbo“ rasant nach unten: -37,1 Prozent sind es im laufenden Jahr (Stand: 10. April 2025). Und auch die Betrachtungen über ein, drei, fünf oder zehn Jahre sehen nicht mehr so beeindruckend aus wie noch vor wenigen Monaten. Noch Ende Dezember vergangenen Jahres war die Performance deutlich beachtlicher: Im laufenden Jahr betrug sie damals 64,42 Prozent, auf drei Jahre gesehen 66,12 Prozent, auf zehn Jahre 815,33 Prozent und auf 15 Jahre sagenhafte 4.199,28 Prozent.
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Die Höhen sind höher – aber die Tiefen auch tiefer: Wer gehebelte Finanzprodukte nutzt, profitiert doppelt oder mehrfach von Wertsteigerungen. Aber wenn die Werte fallen, geht es dafür auch umso schneller nach unten. Das merken derzeit auch die Fans des „Heiligen Amumbo“. Wer jetzt kurz irritiert ist – doch, es handelt sich dabei um ein Finanzprodukt.
Hinter dem Namen verbirgt sich der Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily (ISIN: FR0010755611). Dabei handelt es sich um einen zweifach gehebelten Fonds, der in den vergangenen Jahren große Gewinne erzielt hat.
- Sektor: Strategiefonds Aktien-Strategie Equity Leverage Welt
- Auflegung: 16.06.2009
- Ertragsverwendung: thesaurierend
- Fondsgesellschaft: Amundi Asset Management
- ISIN: FR0010755611
- Performance YTD: -37,06%
- Performance 1 Jahr: -14,24%
- Performance 3 Jahre: 6,49%
- Performance 5 Jahre: 179,35%
- Performance 10 Jahre: 339,72%
- Volatilität 5 Jahre: 31,80%
- Volumen in Mio. EUR: 1.001
- Währung: EUR
Seinen Spitznahmen hat er übrigens durch die Diskussionsplattform Reddit erhalten – der Name setzt sich aus den Begriffen „Amundi“ und „Jumbo“ zusammen – da der ETF das Depot „jumbo“ machen soll.
Weitere Informationen zum „Heiligen Amumbo“ gibt es hier.
Wenn es an den Märkten nach oben geht, kann das auch funktionieren – doch derzeit entwickelt sich der ETF in die genau entgegengesetzte Richtung. Schuld daran ist Donald Trump, besonders mit seiner Ankündigung von massiven Zöllen, die die Börsen weltweit auf Talfahrt geschickt hat.
Hebel wirken in beide Richtungen
Statt steil nach oben geht es nun auch für den „Heiligen Amumbo“ rasant nach unten: -37,1 Prozent sind es im laufenden Jahr (Stand: 10. April 2025). Und auch die Betrachtungen über ein, drei, fünf oder zehn Jahre sehen nicht mehr so beeindruckend aus wie noch vor wenigen Monaten. Noch Ende Dezember vergangenen Jahres war die Performance deutlich beachtlicher: Im laufenden Jahr betrug sie damals 64,42 Prozent, auf drei Jahre gesehen 66,12 Prozent, auf zehn Jahre 815,33 Prozent und auf 15 Jahre sagenhafte 4.199,28 Prozent.
Denn der Wertzuwachs ist nicht nur von der Kursentwicklung, sondern eben auch vom Hebel abhängig – und das gilt in beide Richtungen. Für den Hebel werden Derivate und Optionen und Futures genutzt, um den gewünschten Hebel zu erreichen, also die Entwicklung des zugrundeliegenden Index in diesem Fall doppelt zu verstärken – eigentlich.
Aber darin liegt auch die Krux: Denn vereinfacht ausgedrückt wird mit einem Hebel auf die Kursentwicklung eines ETFs spekuliert und dafür geliehenes Geld vom Emittenten genutzt. Und bei Verlusten geht es daher eben auch doppelt so schnell nach unten.
Dieser Volatility Drag (oder auch Pfadabhängigkeit) sorgt dann auch dafür, dass Verluste in fallenden Märkten überproportional ausfallen – dadurch erholt sich der ETF auch schwerer, wenn die Kurse wieder nach oben gehen. Und das erklärt ebenfalls, warum sich der Wert des ETFs auch nicht genau verdoppelt hat.
Diese Hebelwirkung gibt es natürlich nicht nur beim „Heiligen Amumbo“, sie bezieht sich auf alle gehebelten Produkte.
Risiken synthetischer ETFs
Neben dem zweifachen Hebel birgt der „Heilige Amumbo“ aber noch ein weiteres Risiko: Denn der Index wird nicht physisch nachgebaut, sondern synthetisch repliziert. Die im Index enthaltenen Titel werden also nicht direkt gekauft. Stattdessen können beispielsweise Swaps oder Futures genutzt werden, um die Wertentwicklung abzubilden.
Dadurch kann ein synthetischer ETF aus ganz anderen Aktien und Anleihen bestehen als der zugrunde liegende Index. Das kann dafür sorgen, dass er sogar stabiler ist als einer, der die Titel physisch erwirbt. Aber Swap-Positionen können theoretisch auch ausfallen – und der Käufer kann nicht genau nachvollziehen, welche Aktien nun zum Beispiel eigentlich enthalten sind.
Weitere Informationen, welche Risiken synthetische ETFs haben, finden Sie in diesem Beitrag.
Gehebelte ETFs: Für die Altersvorsorge nicht geeignet
Dadurch, dass die Produkte täglich gehebelt werden, sind solche Produkte außerdem nicht für langfristige Anleger geeignet. „Sie sind so volatil, dass sie in der Realität nicht das Richtige für normale Investoren und die Altersvorsorge von Familien sind“, betonte auch Gerd Kommer in einem Interview mit DAS INVESTMENT. Denn einfach liegenlassen und die Entwicklung aussitzen, das kann hier zu bösen Überraschungen führen. Darüber sollte sich jeder im Klaren sein, der erwägt, in ein solches Produkt zu investieren.



