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Heinrich Kieber: Datendiebstahl war ein Racheakt

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Quelle: Pixelio
Quelle: Pixelio
Die Erzählung beginnt 1997 mit einem Swissair-Flug von Buenos Aires nach Zürich. An Bord: Ein verstörtes, blutbesudeltes Entführungsopfer, das nur kurze Zeit vorher seinen Peinigern entkommen ist. „Dieser Passagier war ich“, schreibt der Autor.

Was wie ein gewöhnlicher Kriminalroman beginnt, ist eine Selbstinszenierung, die die Hintergründe des schwersten Datendiebstahls in der Geschichte Liechtensteins erklären soll. Auf über 650 Seiten schildert Kieber sehr detailliert, wie er 1997 von argentinischen Geschäftspartnern auf deren Ranch gelockt, festgehalten, gefoltert und erpresst worden sei.

Vom Fürstentum und der Liechtensteiner Justiz, die seine Peiniger nicht habe verfolgen wollen, enttäuscht, rechnet der Ex-Banker mit dem Fürstentum ab. Er klaut Kundendaten seines damaligen Arbeitgebers, erpresst damit zunächst den Fürsten Hans-Adam II, verkauft die Daten anschließend an Deutschland, die USA und zehn weitere Länder und macht dadurch einen zweistelligen Millionengewinn. Alles nur aus Rache.

Die Rollen in Kiebers Buch sind klar verteilt: Er ist zweifellos das Opfer. Anders sehen das jedoch Sebastian Frommelt und Sigvard Wohlwend, die einen Dokumentarfilm über den Datendieb gedreht haben, der am Donnerstag auf DVD erscheinen soll. Sie berichten zwar auch über die Entführung, zeigen aber auch Kiebers Anteil an der Geschichte. Denn der Ex-Banker hat einen der Entführer bei einem Immobiliengeschäft um 500.000 Schweizer Franken betrogen.

Für den Betrug, den Datendiebstahl, den er bereits 2002 begangen hat sowie die Erpressung des Fürsten wurde Kieber Anfang 2004 von einem Liechtensteiner Gericht zu zwölf Monaten auf Bewährung verurteilt. Nach dem Verkauf der geklauten Daten wurde „Liechtensteins Staatsfeind Nummer Eins“ in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Er lebt jetzt an einem geheimen Ort.

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