LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsvertriebLesedauer: 7 Minuten

Henderson-Vertriebschef Phil Wagstaff Janus-Henderson-Fusion: „Wie beim Tanzen – die besten Möglichkeiten winken zu Anfang“

Globaler Vertriebschef von Henderson GI Phil Wagstaff. Auch nach der Fusion mit Janus wird Wagstaff den weltweiten Vertrieb im Unternehmen leiten
Globaler Vertriebschef von Henderson GI Phil Wagstaff. Auch nach der Fusion mit Janus wird Wagstaff den weltweiten Vertrieb im Unternehmen leiten

Anfang Oktober hat die britische Fondsgesellschaft Henderson Global Investors eine Fusion angekündigt: Das Fondshaus schließt sich mit dem US-Anbieter Janus Capital zusammen. Ende April sollen die Aktionäre beider Gesellschaft zustimmen, dann ist der Deal perfekt. Die Zustimmung der Aktionäre betrachten die Unternehmen als eine Formsache. Alle Fonds der fusionierten Häuser werden in Zukunft unter der Marke Janus Henderson Funds firmieren.

Der Zusammengang von Henderson und Janus reiht sich zeitlich ein in die Bekanntgabe weiterer Zusammenschlüsse: Standard Life Investments, Vermögensverwalter-Ableger des britischen Versicherungskonzerns Standard Life, hat Anfang März verkündet, sich mit dem schottischen Fondshaus Aberdeen zusammenzuschließen. Erst im Dezember war zudem die Übernahme der Unicredit-Tochter Pioneer Investments durch die französische Gesellschaft Amundi bekannt gegeben geworden. Als möglicher Käufer war auch hier zunächst Aberdeen im Gespräch gewesen.

Die Aktie des neuen Groß-Unternehmens mit Namen Janus Henderson soll an den Börsen in New York und im australischen Sydney gelistet sein. Die Zulassung an der Londoner Börse erlischt im Gegenzug. Erster Handelstag ist der 1. Juni 2017.

Im Interview mit DAS INVESTMENT.com verrät hier der globale Vertriebschef von Henderson, Phil Wagstaff, Einzelheiten der Fusion. Wagstaff selbst gibt im Zuge des Zusammenschlusses seinen Sitz im Unternehmensvorstand auf. Er wird allerdings auch im neuen Unternehmen Janus Henderson globaler Vertriebschef bleiben. Zusätzlich wird Wagstaff im zukünftigen Exekutiv-Komitee von Janus Henderson den Co-Chefs Dick Weil und Andrew Formica unterstützend zur Seite stehen.

DAS INVESTMENT.com: Herr Wagstaff, Anfang Oktober hat Henderson den Zusammenschluss mit Janus Capital verkündet. Seit wann liebäugeln Sie damit?

Phil Wagstaff: Etwa vor einem Jahr haben wir begonnen, aktiv nach einem Partner für eine große Beteiligung oder eine Fusion Ausschau zu halten. Es sollte ein großes Geschäft sein, das unsere Gesellschaft neu aufstellt. Beim Trend zu Fusionen und Übernahme ist es wie beim Tanzen: Man möchte lieber gleich mit jemandem tanzen, weil später die Möglichkeiten vielleicht nicht mehr so gut sind wie zu Anfang …  Ich glaube, der Trend zu Fusionen in der Asset-Management-Branche wird sich noch verstärken.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Hat der Brexit-Entscheid in Ihre Pläne hineingespielt?

Wagstaff: Nein. Wir hatten die Entscheidung zum Zeitpunkt der Volksabstimmung schon getroffen. Der Brexit hätte die Pläne eher wieder über den Haufen werfen können, weil aus amerikanischer Sicht die Fusion mit einem europäischen Unternehmen mit Sitz in London hätte abschrecken können. Hat es aber nicht. Wir sehen dem EU-Austritt auch gelassen entgegen: Wir haben eine Luxemburger Sicav-Struktur und sind daher bereits auf dem Kontinent vertreten.

Es heißt, dass die Zusammenschlüsse in der Asset-Management-Industrie keine Liebesheiraten sind. Wie sehen Sie das?

Wagstaff: Es wird viel über unterschiedliche Unternehmenskulturen bei Fusionen gesprochen. Ich war im Sommer letzten Jahres einige Zeit bei Janus. Wir haben uns zuerst angesehen, ob die Werte unserer Unternehmen zusammenpassen: Henderson stellt den Kunden an erste Stelle. Tut Janus das auch? Wir haben schnell festgestellt, dass unsere Werte dieselben sind. Dann kommt man zu alltäglichen Besonderheiten: Wir sagen „trousers“, sie sagen „pants“. Das sind keine kulturellen Differenzen, sondern sprachliche. Man sagt manchmal, dass die Amerikaner und die Briten zwei Kulturen sind, die eine gemeinsame Sprache trennt. Wenn wir miteinander sprechen, müssen wir aufpassen, welche Wörter wir benutzen und wie wir sie benutzen. Wichtig ist aber, dass unsere Werte dieselben sind.

Tipps der Redaktion