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Empirica-Studie Hier sind Senioren besonders wohlhabend

Senioren mit Fahrrädern
Senioren mit Fahrrädern: Marktforscher von Empirica haben untersucht, wie viel Geld Senioren in Deutschland zur Verfügung haben – aufgeschlüsselt nach Regionen. | Foto: imago images / photothek

Die Einkommen und Vermögen von Senioren sind deutschlandweit gesehen recht ungleich verteilt. Diese häufig gehörte Einschätzung hat das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Empirica jetzt mit konkreten Zahlen untermauert. Die Studie entstand im Auftrag des Immobilien-Beratungsspezialisten Deutsche Teilkauf.

Demnach wohnen besonders vermögensreiche Senioren – mit Senioren meinen die Studienautoren Menschen ab 60 Jahren – vor allem im Süden Deutschlands, in Oberbayern, Schwaben, entlang des Neckar- und Rheintals in Baden-Württemberg sowie im südhessischen Rhein-Main-Gebiet.

Einige Landkreise stechen besonders hervor. So liegt das mittlere Pro-Kopf-Vermögen von Senioren in den Kreisen Starnberg (785.000 Euro), Miesbach (645.000 Euro) und München (616.000 Euro) deutschlandweit an der Spitze. Die nach Senioren-Vermögen ärmsten Kreise sind dagegen Frankfurt/Oder (64.000 Euro), Mansfeld-Südharz (62.00 Euro) und Schwerin (60.000 Euro) – allesamt in den östlichen Bundesländern gelegen.

Im Mittel haben Senioren hierzulande ein Vermögen von 211.000. Einen großen Anteil daran hat regelmäßig das Immobilienvermögen, fanden die Studienautoren weiter heraus. Denn am reinen Geldvermögen gemessen kämen Senioren auf einen deutschlandweiten Schnitt von nur 76.000 Euro. 

Neben einem klar erkennbaren West-Ost-Gefälle machten die Studienautoren noch eine weitere Linie aus, die Einfluss auf die Vermögen älterer Menschen hat: In Kleinstädten verfügen Senioren über tendenziell höhere Vermögen als in Großstädten. Abzulesen ist das etwa am Beispiel München: Während der Landkreis München auf Platz 3 der Regionen mit wohlhabenden Senioren liegt, folgt die Kernstadt München erst auf Rang 22.

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Die Beobachtung wiederholt sich, wenn man die monatlichen Netto-Haushaltseinkommen betrachtet. Zum Einkommen zählten die Studienautoren Geldvermögen, Rentenansprüche aus staatlicher und privater Altersvorsorge sowie Einkünfte aus Erwerbstätigkeit. Senioren der Kernstadt Frankfurt/Main kommen demnach auf 2.300 Euro monatlich. Im Umland, konkret im nahe gelegenen Hochtaunuskreis, ist es mit 4.400 Euro beinahe doppelt so viel.

Das Umland der Großstädte München und Frankfurt zählt übrigens auch nach Einkommen zu den reichsten Seniorenregionen Deutschlands. So weisen die Landkreise Starnberg (4.600 Euro), der Hochtaunuskreis (4.400 Euro) und der Landkreis München (4.000 Euro) die höchsten monatlichen Netto-Haushaltseinkommen auf. Schlusslichter sind die altindustriellen Städte Flensburg (1.700 Euro), Kaiserslautern (1.600 Euro) und Bremerhaven (1.500 Euro).

Zum Vergleich: Das Durchschnittseinkommen von Senioren liegt bei monatlich 2.800 Euro netto.

Insgesamt verfügen 58 Prozent aller hiesigen Senioren über ein nicht auskömmliches Einkommen, fanden die Studienautoren weiter heraus. „Auskömmlich“ soll heißen, dass das Einkommen höher als das Vierfache des Hartz-IV-Regelsatzes liegt: Es sollten mehr als 1.600 Euro sein. Größere Anschaffungen oder altersgerechte Umbauten einer Immobilie seien bei niedrigerem Einkommen kaum möglich, gibt man bei Empirica zu bedenken. Als wirkliche Armut zählen die Studienutoren allerdings erst ein monatliches Pro-Kopf-Einkommen von weniger als 1.000 Euro.

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