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High Yield-Anleihen und Floating-Rate Loans Diese Schwächen haben Rentenmarkt-ETFs

Anleihekurse: Exchange Traded Funds (ETFs), die den Rentenmarkt passiv abbilden, stoßen bei Branchenexperten vielfach auf Kritik. Eine aktuelle Studie untersuchte speziell Produkte, die in hoch (High Yield) beziehungsweise variabel verzinste Anleihen (Floating-Rate Loans) investieren.
Anleihekurse: Exchange Traded Funds (ETFs), die den Rentenmarkt passiv abbilden, stoßen bei Branchenexperten vielfach auf Kritik. Eine aktuelle Studie untersuchte speziell Produkte, die in hoch (High Yield) beziehungsweise variabel verzinste Anleihen (Floating-Rate Loans) investieren. | Foto: Rainer Sturm / pixelio.de

Seit ihrer Einführung im Jahr 1993 konnten Aktienindex-ETFs mehr als 2 Billionen US-Dollar einsammeln. Allein in den USA sind heute mehr als 1.200 entsprechende ETFs notiert. Im Großen und Ganzen wurden Anleger für ihr Vertrauen belohnt: In den fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2018 konnten Index-ETFs aktive Publikumsfonds in den neun wichtigsten Morningstar-Stilboxen um durchschnittlich 129 Basispunkte (BP) pro Jahr übertreffen. Diese Mehrrenditen gehen zu 40 Prozent auf höhere Kosteneffizienz zurück, denn Aktienindex-ETFs sind im Durchschnitt um 55 Basispunkte günstiger als aktive Fonds.

Index-ETFs für High Yield-Anleihen und Floating-Rate Loans sind dagegen eine neuere Erscheinung und erst seit 2007 beziehungsweise 2011 erhältlich. Die Vermutung liegt nahe, Index-ETFs könnten ihren Erfolg an den Aktienmärkten auch auf High Yield-Anleihen und Floating-Rate Loans übertragen (welche wir im Rahmen dieser Analyse einheitlich als „Leveraged Credit“ bezeichnen). Bisher hat sich diese Annahme nicht bewahrheitet. Tatsächlich sind passive Leveraged-Credit-ETFs seit ihrer Auflegung auch nach Abzug der Gebühren deutlich hinter aktiven Fonds zurückgeblieben.

Erhebliches Anlagevermögen eingesammelt

Payson Swaffield, Eaton Vance Management

Trotz ihres durchgehend schwachen Leistungsausweises konnten Index-ETFs auch im Leveraged Credit-Segment ein erhebliches Anlagevermögen einsammeln. Bis heute fließt viel Geld in diese Fonds. Per 31. Dezember 2018 verwalten die 34 in den USA notierten High-Yield-Index-ETFs ein Anlagevermögen von 34 Milliarden US-Dollar und damit 13,0 Prozent des gesamten Volumens der Morningstar-Kategorie „High Yield“ (einschließlich ETFs und herkömmlicher Fonds).

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Die zwei auf Floating-Rate Loans spezialisierten Index-ETFs kamen auf ein Nettoanlagevermögen von 5,8 Milliarden US-Dollar, was 4,5 Prozent der Morningstar-Kategorie „Bank Loans“ entspricht (einschließlich ETFs und herkömmlicher Fonds). In den letzten drei Jahren bis zum 31. Dezember 2018 konnten High-Yield-Index-ETFs 1,8 Milliarden US-Dollar einsammeln, während aktive Publikumsfonds derselben Kategorie Mittelabflüsse von 48,5 Milliarden US-Dollar hinnehmen mussten. Index-ETFs für Floating-Rate Loans verzeichneten im gleichen Zeitraum Nettozuflüsse in Höhe von 1,8 Milliarden US-Dollar, aktive Publikumsfonds kamen auf 16,9 Milliarden US-Dollar.

Sind Indexfonds der richtige Weg?

Zum Thema Aktiv versus Passiv im Bereich Fixed Income hat Eaton Vance ein aktuelles White Paper von mit dem Titel „High Yield-Anleihen und Floating-Rate Loans: Sind Indexfonds der richtige Weg?“ veröffentlicht. Die Studie (Link zum Download der Komplettversion in englischer Sprache) ist in drei Abschnitte unterteilt:

  1. Zunächst wird die Wertentwicklung von Index-ETFs mit der herkömmlicher aktiver Fonds für High Yield-Anleihen und Floating-Rate Loans verglichen.
  2. Anschließend werden die wichtigsten Quellen der Mehrrenditen aktiver Leveraged Credit-Fonds gegenüber Index-ETFs identifiziert.
  3. Zum Schluss werden die Einflussfaktoren für die Renditenunterschiede zwischen aktiven und passiven Strategien in beiden Märkten analysiert und Hinweise für den richtigen Umgang mit Index-ETFs gegeben.

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