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in Hochzinsanleihen (High Yield)Lesedauer: 3 Minuten

High Yield Hochzinsanleihen: Wasserstellen in der Renditewüste?

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Für Gershon Distenfeld lohnt sich der Einstieg nach wie vor: „Wir sehen noch Potenzial bei US-amerikanischen High-Yield-Unternehmensanleihen, deren Renditen im mittleren und hohen einstelligen Prozentbereich ein guter Indikator für den zu erwartenden Ertrag sein dürften“, sagt der beim Fondsanbieter AB für Hochzinsanleihen zuständige Experte.

Zu einem ähnlichen Urteil kommen die Analysten von Sal. Oppenheim: Obwohl der Konjunkturverlauf mit Kaufsignalen geizt, „sprechen die Faktoren Bewertung, Momentum und Risiko“ für Investments im US-amerikanischen High-Yield-Sektor.

Auf den gesamten Markt dieser Titel sollten Anleger allerdings nicht mehr setzen, glaubt AB-Mann Distenfeld: „Im Zuge des massenhaften Zustroms in High-Yield-Papiere werden viele Anleihen mittlerweile als voll bewertet angesehen. Dennoch gibt es weiterhin günstige Titel.“ Da sich der Kreditzyklus bereits in einem reifen Stadium befinde, so Distenfeld, sei ein selektives und wachsames Vorgehen entscheidend. Damit spricht er sich als Anbieter gemanagter Fonds gegen High-Yield-Investments per Indexfonds aus. Die ETF-Seite erwidert solche Argumente, indem sie auf die besonders breite Streuung in den Anleiheindizes hinweist.

Quelle: tenoftheday.de, llustration: pixitive/iStock

Unabhängig vom Fondstyp können der Optimismus vieler Anleger und die lockere Geldpolitik der Notenbanken die Renditen der Hochzinsanleihen durchaus noch weiter sinken lassen, wie ein Blick nach Europa zeigt. Der Risikoaufschlag der Euro-Hochprozenter ist bereits unter die Marke von 4 Prozentpunkte gefallen. Zum Vergleich: Anfang 2012 lag dieser noch bei rund 10 Prozentpunkten.

Ausfallraten steigen

Während also Anleger immer weniger für ihr Risiko entschädigt werden, sinken die Gefahren keineswegs: Die Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) erwartet, dass die Ausfallraten in Europa von aktuell 1,6 Prozent bis Ende Juni 2017 auf 1,8 Prozent anziehen werden. Im Vergleich zu den USA fallen diese Prognosen moderat aus: Dort wird die Quote von 4,3 Prozent, Stand Juni 2016, nach Meinung der S&P-Analysten im Laufe eines Jahres um mehr als ein Viertel auf 5,6 Prozent steigen.

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