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Hightech-Fondsmanager: „Die meisten Investoren haben Facebook nicht verstanden“

Sebastian Thomas, Manager des Allianz Informationstechnologie
Sebastian Thomas, Manager des Allianz Informationstechnologie
DAS INVESTMENT.com: Wie sieht die perfekte Aktie für Sie aus?

Sebastian Thomas: Das ist eine Aktie, die der restliche Markt missversteht und bei der es eine tiefgreifende Veränderung mit langfristigen Auswirkungen gibt. Facebook ist so ein Beispiel. Facebook wollte mit HTML5 als Plattform auf den Trend zu mobilen Endgeräten reagieren, was keine gute Entscheidung war. Dann erkannte Mark Zuckerberg den Fehler und riss das Ruder herum. Dadurch bekam Facebook kurzfristig Gegenwind bei Umsatz- und Gewinnwachstum, was aber die meisten Investoren nicht verstanden haben.

Wir haben Facebook-Aktien solange gemieden, sie aber intensiv analysiert. Wir wollten herausfinden, wann Zuckerbergs Veränderungen ihre Wirkung entfalten würden. Währenddessen habe ich mir Studien unserer Grassroots-Abteilung angesehen, wie sich Nutzer und Werbekunden verhalten. Dadurch wurden wir zuversichtlich, dass das Unternehmen die Wende schafft, und haben nahe am Tiefstkurs eine bedeutende Position gekauft.

DAS INVESTMENT.com: Nennen Sie bitte ein Beispiel für das Tempo, mit dem sich die Hightech-Welt derzeit verändert.

Thomas: Blackberry ist ein Zeichen dafür, wie schnell ein Firmenwert abnehmen kann, wenn das Unternehmen einen technischen Wandel verpasst. Es war mal Marktführer für Smartphones und Nachrichtengeräte und muss sich heute ernsthafte Sorgen über seine Zukunft machen. 2008 lag der Marktwert bei 75 Milliarden Dollar, heute sind es nicht einmal mehr 4 Milliarden Dollar.

DAS INVESTMENT.com: Welche Hightech-Trends versprechen für die nächsten Jahre die höchsten Gewinne für Unternehmen und Investoren?

Thomas: Der Trend zum Cloud Computing und Software als Dienstleistung ist noch sehr jung. Aber er macht es einfacher, große Computersysteme zu verwalten. Und er senkt die Hemmschwelle für Unternehmen, neue produktivere Software zu kaufen.

So kann ein Unternehmer sich bei Salesforce.com eine neue Vertriebssoftware zulegen und braucht dafür nur wenig mehr als eine Kreditkarte. Sie ist nach einem Tag betriebsbereit und benötigt nur wenig Hilfe von Außen. Früher brauchte man dafür meistens neue, teure Hardware, Speicherplatz in einem Datenzentrum, Systemspezialisten und fast ein Jahr, um alles zum Laufen zu bekommen.

Weitere wichtige Trends sind der Einsatz von Smartphones im Handel, die Verknüpfung des Internets mit Gegenständen, um sie intelligenter zu machen, und der Einsatz von Computertechnik in Autos.

DAS INVESTMENT.com: Wie heißt Ihr Lieblings-Science-Fiction-Film?

Thomas: Schon als Heranwachsender mochte ich „Star Trek“, die Filme und die Fernsehserie (lief in Deutschland als „Raumschiff Enterprise“, Anm. d. Red.). Sie zeigen, wie Technik die Entwicklung der Menschheit auf ihrer Jagd nach dem Fortschritt prägen kann. Außerdem zeigt sie aber auch interessante moralische und ethische Dilemmas, die man dabei nicht außer Acht lassen kann. Kurzum: „Star Trek“ zeigt, wie Technik den Fortschritt vorantreiben dabei aber auch neue Probleme bereiten kann.

DAS INVESTMENT.com: Mit welchem Betriebssystem läuft Ihr Computer?

Thomas: Mein erster Computer war von Apple. In den Neunzigern wechselte ich dann ins PC-Lager. Heute habe ich wieder Apple-Produkte. Ich arbeite mit Apple und PC.

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