Hilfe zur Pflege Mehr Pflegebedürftige empfangen Sozialhilfe
Die sogenannte Hilfe zur Pflege soll pflegebedürftige Personen finanziell unterstützen, die infolge von Krankheit oder Behinderung auf fremde Hilfe angewiesen sind. Voraussetzung ist, dass sie ihre Pflegekosten nicht aus eigenen Mitteln bestreiten können. Diesen Teil der Sozialhilfe erhielten 2017 rund 300.000 Menschen. Aktuell verzeichnet das Statistische Bundesamt mit 318.580 Empfängern einen Anstieg um rund 6 Prozent.
Die jetzt veröffentlichten Daten der Statistiker aus Wiesbaden nimmt die Deutsche Stiftung Patientenschutz zum Anlass, erneut eine grundlegende Reform des Sozialsystems zu fordern: „Ähnlich wie die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten für Behandlung von Krankheiten trägt, muss die Pflegeversicherung künftig die gesamten Pflegekosten übernehmen“, zitiert das Deutsche Ärzteblatt Stiftungsvorstand Eugen Brysch.
Reform der Pflegefinanzierung
Hallo, Herr Kaiser!
„Durch die Pflegereform 2017 sollten mehr Menschen einen Anspruch auf Pflegeleistungen haben und zudem vor der Armutsfalle bewahrt werden“, so Brysch weiter. „Doch gebracht hat es nichts. Denn das zusätzliche Geld im System ist bereits jetzt aufgebraucht.“ Dies zeige die steigende Zahl von Sozialhilfeempfängern in der Pflege. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn müsse nun „ein zukunftsfähiges Konzept zur Pflegefinanzierung vorlegen.“
Verhaltener reagiert hingegen der Verband der Privaten Krankenversicherung auf die aktuell gestiegene Zahl der Pflegeheimbewohner, die Hilfe zur Pflege erhalten: „In der Langzeitbetrachtung ist ihr Anteil an allen Heimbewohnern deutlich rückläufig.“ So sank der Anteil der Empfänger von Hilfe zur Pflege in Einrichtungen an der Gesamtzahl aller vollstationär versorgten Pflegebedürftiger seit 1999 von 33,9 auf 28,5 Prozent 2017.