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Hochzinsanleihen-Fondsmanager „Leveraged Loans bieten etwas, das im Niedrigzinsumfeld fehlt: Rendite“

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Die müssen gut gemanagt werden.

Natürlich. Deshalb untersuchen wir sie mit einem großen Analysten-Team schon im Vorfeld sehr detailliert. Wir verfolgen sie aber auch über die gesamte Laufzeit der Loans. Wenn sich unsere ursprüngliche Einschätzung zu einem Investment ändert, reagieren wir nach Bedarf. Wir handeln durchschnittlich 30 Prozent unseres Portfolios im Jahr.

Das ist Ihre Turn-over-Rate?

Nein, die liegt sogar bei 60 Prozent. 30 Prozent müssen wir wegen vorzeitiger Rückzahlungen der Loans neu anlegen. Der Rest ist aktives Management.

Was ist bei einer Rezession?

Wir haben immer drei Modelle – ein Basisszenario sowie je einen Ausreißer nach oben und nach unten. Wir achten dabei auf echte Szenarien, eine Lehman-Pleite alle zwei Jahre ist beispielsweise nicht sehr realistisch. Wir schauen eher, wie sich einzelne Unternehmen in einem schwächeren Umfeld schlagen würden. Wir wollen wissen, wie ein Unternehmen wirklich funktioniert, und die Variabilität seiner Kosten verstehen.

Zum Beispiel?

Nehmen wir einen Kabelanbieter. Wir wissen, wie viele Abonnenten er hat, wie viel die im Monat zahlen, wie stark man Triple-Play, also die Kombi-nation aus Fernsehen und Videostream, Telefon und Internet, verbreiten kann, und wie der Wettbewerb aussieht. Wir wissen auch, wie oft Kunden wechseln.

Klingt wie ganz normale Kreditanalyse.

Und genau das ist es auch. Es beginnt immer mit fundamentaler Analyse, und dann kommen die Risiken. Was passiert, wenn der Kabelanbieter die Preise erhöhen will? Wie schnell wandern die Kunden ab? Wie teuer werden die Sportrechte? Sie haben ja gesehen, was in England mit den Preisen für die Premier League passiert ist.

Sie gingen durchs Stadiondach.

Genau. In unserem Kreditkomitee sehen wir uns eher solche echten Geschäftsrisiken an, als einfach zu sagen: Der Umsatz sinkt um 10 Prozent, und das heißt das und das für Verschuldungsgrad oder Leverage. Wenn Umsatz oder Rentabilität runtergehen, dann wollen wir auch wissen, warum.

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