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Hochzinsgefilde Jahresausblick für Credit

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Kurzum, Zuflüsse in festverzinsliche versus variabel verzinsliche Spread-Produkte hängen größtenteils von den Zinssätzen ab, allerdings dürften Spread-Produkte insgesamt Zuflüsse verzeichnen. Wir rechnen mit erhöhter Volatilität bei Wirtschaftsmeldungen und Bekanntgaben der Federal Reserve Bank. Wir sehen diese Volatilität als eine Chance und einige Investoren könnten von den resultierenden attraktiven Einstiegspunkten profitieren.

Selbstverständlich werden die Erträge auch vom makroökonomischen Umfeld, dem Ausblick für Zinssätze, den Geldflüssen und der Wirtschaft beeinflusst. Im Folgenden untersuchen wir jedes dieser Themen. Wir beobachten außerdem regulatorische Trends im Rentenmarkt. Beispielsweise wird es interessant sein, die Auswirkungen der stärkeren Regulierung von fremdfinanzierten Transaktionen in den USA zu sehen.

Eine Reduzierung der Anzahl an Banken, die zur Gewährung von Darlehen bereit sind, könnte das Ergebnis dieser zunehmenden Kontrolle sein. Dies könnte den Preis für das „Underwriting“ beeinflussen und könnte Unternehmen dazu veranlassen, die Loan-/Anleiheallokation in ihren Kapitalstrukturen noch einmal zu überdenken.

Blick in die USA

Die Diskussion über das Tapering wird auch in 2014 eine wichtige Rolle spielen. Während Ben Bernanke den Ton im Hinblick auf die Zukunft der quantitativen Lockerung vorgegeben hat, bleibt abzuwarten, wie die Vorsitzende der Federal Reserve Bank Janet Yellen die Zentralbank führen wird.

Sie wird gemeinhin in der Presse als "Gemäßigte" bezeichnet, die mehr um die Arbeitslosigkeit als um die Inflation besorgt ist. Vor diesem Hintergrund können wir uns vorstellen, dass das Tempo des Taperings sehr stark von der Robustheit der Konjunktur abhängt. Wir erwarten eine erhöhte Marktvolatilität, die rund um die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten im Laufe des Jahres entstehen kann.

Im Hinblick auf die Zinskurve in den USA bedenken wir, dass die Federal Reserve Bank die kurzfristigen Zinssätze so lange niedrig halten wird, bis nach eigener Aussage der Fed „die Arbeitslosenquote unter 6,5 Prozent fällt, insbesondere wenn die prognostizierte Inflation weiterhin unter dem längerfristigen Ziel des Komitees von 2 Prozent bleibt“. Die Fed möchte die Wirtschaft nicht bei den ersten Anzeichen eines stabilen Wachstums in Gefahr bringen.

Wir glauben, dass die Federal Reserve Bank weiterhin ihre traditionellen Werkzeuge zur geldpolitischen Stimulierung am kurzen Ende der Kurve anwenden wird, aber allmählich von Interventionen am längeren Ende der Kurve durch Anleihekäufe absehen wird. Was bedeutet das für das längere Ende der Renditekurve? Wir glauben, dass der Bereich von 0 bis 5 Jahre wahrscheinlich steil bleiben wird, aber auch, dass der Bereich von 5 bis 10 Jahre, trotz des Taperings, von seinen derzeit weiten Niveaus zusammenlaufen könnte.
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