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Höhere Kosten Negativzins erreicht auch Derivate-Nutzer

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„Es hat ein solches Ausmaß erreichen, dass wir es nun mit negativen Folgen zu tun bekommen“, erklärt Gregor Macintosh, Investmentchef für Makro und Festverzinsliche bei Lombard Odier Investment Managers in Genf. „Die Ausweitung dieser Lockerungs-Programme birgt das Risiko in sich, dass sie die negative Rückkopplungsschleife verstärken.“

Banken sind Teil des Prozesses. Als Mitglieder von Clearing-Häusern helfen sie beim Clearing für Investoren wie Pensions- oder Hedgefonds. Bis vor kurzem waren Banken offenbar gewillt, die zusätzlichen Clearing-Kosten zu absorbieren. Doch Royal Bank of Scotland. beispielsweise erklärte in der vergangenen Woche, dass der Konzern die Kosten an große institutionelle Investoren durchreichen wird.

Sicherheiten sind zentraler Bestandteil des Finanzsystems. Während neue aufsichtsrechtliche Vorschriften - mit denen die Märkte sicherer gemacht werden sollen - umgesetzt werden, binden Banken und Investoren immer mehr Gelder in Barmitteln und Staatsanleihen. Das sind Gelder, die in der Vergangenheit auf profitablere Art und Weise hätten genutzt werden können. Im Falle der Clearing-Häuser können sie nun sogar auf Barmittelbestände Geld verlieren.

„Es sind nicht die Kosten des Clearings, um das sich die Leute Sorgen machen. Ihnen geht es um die Sicherheiten, die mit dem Clearing in Verbindung stehen“, sagt Analyst Peter Lenardos von RBC Capital Markets in London. „Banken binden Sicherheiten, von denen es einen Mangel gibt. Und das liegt dann in den Clearing-Häusern und verdient ihnen nichts. Und könnte ihnen jetzt sogar noch Kosten verursachen.“

Niedrige und negative Zinsen haben sich als wesentliche Belastung für die Banken entpuppt. Sie stellen eine Bedrohung für ihre wichtigste Gewinnquelle dar: Die Lücke zwischen ihren Finanzierungskosten und ihren Erlösen aus der Kreditvergabe. Je weiter die Zinsen fallen, desto größer wird der Druck.

Während die Gebühren der Clearinghäuser auf Sicherheiten ein Aspekt sind, zögern Banken, die negativen Zinssätze an ihre Privat- und Firmenkunden weiterzureichen. Dahinter steht ihre Sorge, dass Kunden Gelder abziehen würden, die eine entscheidende Finanzierungsquelle für Banken darstellen.

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