Hoeness-Effekt ist vorbei Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern brechen ein
Die Selbstanzeigen von deutschen Steuerhinterziehern mit Konten in der Schweiz und Liechtenstein war in Baden-Württemberg in der ersten Jahreshälfte rückläufig. Die Steuerfahnder zählten in der Region 1.505 Selbstanzeigen in den ersten sechs Monaten, teilte die Finanznachrichtenagentur AWP mit. Im Vergleich zum Vorjahr sind das rund 4.000 Selbstanzeigen weniger. Insgesamt meldeten sich im vergangenen Jahr in der Region 10.408 mutmaßliche Steuersünder beim Fiskus. Der Rückgang in 2015 hat aber wohl weniger damit zu tun, dass kein Schwarzgeld mehr auf Schweizer Konten liege. Vielmehr erweise sich eine Verschärfung der Offenlegungs-Praxis als zu abschreckend, schreibt das Wirtschaftsportal Finews.ch. Seit dem 1. Januar gelten in Deutschland verschärfte Regeln zur Selbstanzeige. Damit ist der Schritt in die Steuerehrlichkeit teurer und komplizierter. Nach der Schwarzgeld-Affäre um FC-Bayern-Präsident Uli Hoeness hatte die Zahl der Selbstanzeigen von Deutschen mit Konten in der Schweiz im Jahr 2013 einen Höhepunkt erreicht – damals war vom sogenannten Hoeness-Effekt die Rede.