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Aktualisiert am 31.03.2020 - 16:47 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Hohe Korrelation Kurios: Wie Euro und Ölpreis aneinander kleben

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Ganz so sicher ist Jen von SLJ nicht und rät zur „Vorsicht“ solange der Ölpreis gestützt bleibt. Von Bloomberg befragte Strategen sehen die Gemeinschaftswährung im Median zum Jahresende bei 1,05 Dollar.

Die Verbindung zum Ölpreis geht auf die unterschiedlichen Inflationsmaße zurück, die von den Zentralbanken im Euroraum und den USA bei der Festlegung der Geldpolitik betrachtet werden.

Das einzige Mandat der Europäischen Zentralbank ist die Erhaltung der Preisstabilität, die als Verbraucherpreisinflation - inklusive der Energiepreise - von knapp unter zwei Prozent definiert wird. Diese stieg im Mai auf Basis vorläufiger Daten auf 0,3 Prozent zum Vorjahr, nach einer Stagnation im April und negativen Jahresraten in den Vormonaten. Angesichts der schwachen Preisentwicklung war in der Region ein 1,1 Billionen Euro schweres Programm zur quantitativen Lockerung aufgelegt worden.

Das bevorzugte Inflationsmaß der Fed enthält zwar auch eine Energiepreiskomponente, die US-Währungshüter haben in der Vergangenheit ihr Augenmerk aber stärker auf die Teuerungsrate ohne Nahrungsmittel- und Energiepreise gelegt. Als dieser Kernindex am 22. Mai stärker als von den Ökonomen erwartet stieg, zog der Dollar gegenüber anderen großen Währungen an.

„Die Kernrate besitzt nach Auffassung der Fed eine bessere Prognosekraft“ und ist anders als die Gesamtrate der Verbraucherpreise „in letzter Zeit nicht gesunken“, sagt Michael Pond, Leiter Inflationsanalyse in New York bei Barclays, einem der 22 Primärhändler, die direkt mit der US-Notenbank handeln. „Die Fed dürfte die niedrige Gesamtinflation abtun.“

Valentin Marinov, Leiter G-10-Währungsanalyse bei der Sparte für Firmenkunden und Investmentbanking von Crédit Agricole in London, verweist darauf, dass die Auswirkungen des Ölpreisrückgangs auf die USA und Europa unterschiedlich betrachtet werden. „Der fallende Ölpreis wird für die Erholung in den USA als förderlich betrachtet“, so Marinov, „während er die Aufgabe der Europäischen Zentralbank etwas schwieriger macht, die Inflationserwartungen wiederzubeleben.“

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