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Holger Schmitz: „Aktien sind sicherer als Anleihen“

Holger Schmitz
Holger Schmitz
„Angesichts der aktuell historisch niedrigen Aktienkurse ist in diesem Jahr hier ein Aufschwung zu erwarten“, sagt Holger Schmitz, Vorstand der Schmitz & Partner Privates Depotmanagement. Trotz drohender Staatspleiten und düsteren Prognosen für die Weltwirtschaft zeigten sich die Weltaktienmärkte bereits 2011 bemerkenswert stabil.

Negativer Realzins

Gemessen am Weltaktienindex MSCI World verloren Aktien auf Eurobasis gerade einmal 4,5 Prozent. Dagegen verzeichneten Staatsanleihen von Ländern wie Italien oder Spanien, die noch vor kurzem als sicherer Hafen galten, teilweise weit dramatischere Einbußen.

Bei Anleihen, die auch heute noch als sicher gelten, erreichen die Zinsen neue Tiefstände: Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fiel von rund drei Prozent zu Jahresbeginn 2011 auf nur noch knapp zwei Prozent am Jahresende. Nach Abzug der Inflation zahlen Anleger bei einem solchen Zinsniveau drauf.

Und nichts spricht derzeit dafür, dass sich der negative Trend an den Rentenmärkten umkehrt. „Durch die Weigerung der Politiker, das Problem der Eurokrise an der Wurzel zu packen, wird es wie bereits 2011 zu negativen realen oder sogar nominalen Renditen kommen,“ so Schmitz.

Aktien statt Anleihen: Anteile an gesunden Firmen statt windiger Versprechen kränkelnder Staaten

Die beste Alternative zu Anleihen sind gerade jetzt Aktien. Mit Aktien beteiligen sich Anleger an realen Unternehmen, die Produkte herstellen und Gewinne erwirtschaften. „Während Staatsanleihen lediglich ein Zahlungsversprechen sind, das im schlimmsten Fall vom Schuldner gebrochen werden kann und obendrein nicht vor Inflation schützt, sind Aktien greifbare Sachwerte“, sagt Schmitz.

Die bis vor kurzem schlechte Stimmung und die anhaltende Nervosität an den Aktienmärkten sprechen Schmitz zufolge erst recht für die Anlageklasse. Historisch niedrige Kurse lassen Aktien selbst dann attraktiv erscheinen, wenn die Weltwirtschaft ins Straucheln geraten sollte.

„Gerade in unsicheren Zeiten ist es richtig, Aktien oder Aktienfonds zu kaufen und dann auch möglichst langfristig zu halten“, sagt Schmitz und verweist auf Investmentlegende Warren Buffett, der die derzeitige Phase zum Kauf von niedrig bewerteten Papieren gesunder Unternehmen nutzt und damit einer alten Börsenregel folgt: „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind, und sei gierig, wenn andere ängstlich sind!“

Selbst ein scharfer wirtschaftlicher Abschwung spräche Schmitz zufolge nicht gegen Aktien – im Gegenteil: „Sollte die Welt in eine Depression rutschen, wird es viele Staatspleiten geben. Auch in diesem Falle wären Aktien großer Konzerne vermutlich die bessere Alternative. Die relative Sicherheit ist aus meiner Sicht bei Aktien größer als bei Geldvermögen.“

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