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Honestas vergibt Absolute-Return-Mandat „Die Spreu hatte sich schnell vom Weizen getrennt“

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Absolute-Return-Manager kommen aus einer schwierigen Marktphase. War es daher besonders schwer, überhaupt überzeugende Manager zu finden?

Kirchner: Die Marktentwicklungen im vergangenen Jahr waren ein guter Lackmus-Test. Es gibt kaum einen besseren Gradmesser für einen Investmentansatzes als Momente, in denen der Markt den Managern nicht in die Karten spielt. Gerade in diesen Situationen sollen Absolute-Return-Konzepte per Definition ja eigentlich ihre stärkste Wirkung entfalten. Und Zahlen sprechen eine klare Sprache: Aus der Vielzahl an Anbietern in diesem Bereich hätte sich die Mehrheit daher nicht für eine Longlist qualifiziert. Auch konnten wir von den Managern, die wir seit der öffentlichen Ausschreibung auf unserer Beobachtungsliste hatten, einige nicht mehr berücksichtigen. Die Spreu hatte sich damit relativ schnell vom Weizen getrennt.

Wo lag die Herausforderung?

Kirchner: Die Lokalisierung von Portfoliolenkern, die auch in schweren Zeiten Wort gehalten und Absolute Return geliefert haben, war damit vergleichsweise einfach. Die Herausforderung folgte im nächsten Schritt. Die Einstiegshürde, die um die Frage kreist, ob der Manager seinen Ansatz und seine Fähigkeiten auch im Rahmen der vorgegebenen Mandatsrestriktionen und Risikobudgets gleichermaßen erfolgreich umsetzen kann. Kurz: Der gesamte Investmentprozess wird anhand des Referenzportfolios von uns auf Herz und Nieren geprüft. Aus einem detaillierten Fragebogen und intensiven persönlichen Gespräche ziehen wir im nächsten Schritt die notwendigen Daten für unsere Swot-Analyse. Ohne eine sorgfältige Beurteilung der Fähigkeiten und Ressourcen des Vermögensverwalters einerseits sowie der Chancen und Risiken, die sich aus den Trends der Kapitalmärkte ergeben, geht es nicht. Eine Swot-Analyse zählt zu den wichtigsten und zugleich aufwändigsten Prüfungsbausteinen einer Managerauswahl

Steht beim Absolute-Return-Mandat eigentlich die Charakteristik „Marktneutral“ oder tatsächlich „Absolute-Return“ im Fokus?

Kirchner: Bei den konzeptionellen Überlegungen für die Implementierung des Absolute-Return-Segments im FO Vermögensverwalterfonds lag der Fokus auf der Umsetzung eines asymmetrischen Risiko-Rendite-Profils. Das heißt, die Anforderungen an Mehrertrag und Verlustbegrenzung sollen gleichermaßen berücksichtigt werden. In diesem Ansatz liegt der wesentliche Nutzen im aktuellen Niedrigzinsumfeld.

Die Wahl ist auf die noch recht junge Fondsboutique Stable Return gefallen. Ein mutiger Schritt.

Kirchner: Stimmt, wir haben mit Stable Return einen neuen Anbieter im Markt engagiert. Allerdings stehen hinter dem noch relativ unbekannten Firmennamen mit Christian Frischauf und Alexander Odermann zwei sehr erfahrene Portfoliomanager mit überzeugendem Track Record. Über viele Jahre haben die beiden ihre Expertise bei großen Fondsgesellschaften – zuletzt gemeinsam bei Deka Investments – umgesetzt und hervorragende Ergebnisse beim Management von Absolute-Return-Konzepten sowie Income-fokussierten Fonds erzielt. 2019 hat sich das Team Frischauf und Ordermann dann dazu entschlossen, den bewährten Absolute-Return-Ansatz in Eigenregie am Markt fortzuführen. Nach eingehender Prüfung aller quantitativen und qualitativen Aspekte des Anlagekonzepts für unser Direktmandat sowie der eingesetzten Portfolio- und Risikomanagement-Systeme halten wir die Mandatierung keinesfalls für ein mutiges Unterfangen. Im Gegenteil: Es ist uns gelungen, für den FO Vermögensverwalterfonds eine echte Asset-Manager-Perle an Bord zu holen.

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