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HQ Trust Analyst empfiehlt Finger weg von Hot Stocks!

Bei kurzfristig orientierten Anlegern gibt es ein beliebtes Auswahlkriterium für Aktien: das Handelsvolumen. Steigt es deutlich an, springen Investoren auf den fahrenden Zug auf. Doch ist es eine gute Idee, Aktien nur wegen ihres hohen Handelsvolumens zu kaufen?

Um diese Frage beantworten zu können, hat HQ-Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf die Aktien des MSCI USA nach dem Handelsvolumen innerhalb eines Monats sortiert und in sechs Kategorien eingeteilt, die er mit dem gleichgewichteten MSCI USA vergleicht. In der niedrigsten Gruppe liegt das Volumen bei weniger als 10 Prozent des eigenen Börsenwerts. In der höchsten Kategorie ist der Wert der gehandelten Aktien höher als die Marktkapitalisierung. Rein theoretisch hätte in diesen Fällen das komplette Unternehmen binnen eines Monats den Besitzer gewechselt. Kielkopfs Analyse umfasst den Zeitraum von Oktober 1998 bis Mai 2022.

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Zu den Ergebnissen sagt Kielkopf:

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„Bei einem hohen Handelsvolumen einer Aktie ist ihre Rendite im Mittel nicht nur im laufenden Monat stark unterdurchschnittlich, sondern auch im nächsten. Deshalb ist es keine gute Idee Aktien ausschließlich nach diesem Kriterium zu kaufen. Lag der Gegenwert der umgesetzten Aktien bei mehr als 100 Prozent des Börsenwerts, schnitt die Aktie im gleichen Monat im Mittel um 4,4 Prozentpunkte schlechter ab als der MSCI USA. Im Folgemonat lag die Underperformance bei weiteren 1,4 Prozentpunkten. Dagegen schnitten Aktien mit niedrigem Handelsvolumen besser ab als der Vergleichsindex. Aber auch hier gilt, dass das Handelsvolumen nicht der einzige Faktor für die Auswahl einer Aktie sein sollte.“

 

In manchen Marktsituationen ließe sich der Kauf einer Aktie mit hohem Handelsvolumen allerdings kaum umgehen, merkt Kielkopf an. „So nimmt während Krisenphasen das gehandelte Volumen der Aktien stark zu. Im Oktober 1998 – zum Beginn des Analysezeitraums – lag der Anteil der Aktien, deren Handelsvolumen weniger als 10 Prozent der eigenen Marktkapitalisierung betrug, noch bei mehr als 70 Prozent. Da sich der Handel seitdem stark verändert hat, werden solche Werte wohl nie wieder erreicht werden. Dennoch sind die Ausschläge in Krisen enorm: Während der Finanz- und der Coronakrise sank diese Zahl zeitweise auf weniger als 1 Prozent.“

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