Von Frankfurt bis New York Wie sich die Immobilienpreise in 15 Metropolen der Welt entwickelt haben
In Deutschland ging es für die Immobilienpreise in den vergangenen Jahrzehnten immer nur in eine Richtung: nach oben. Daten des Statistischen Bundesamts zufolge haben sich Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen zwischen 2010 und 2021 um etwa 84 Prozent verteuert. Steigende Zinsen und hohe Baukosten sorgen nun für eine Trendumkehr am Immobilienmarkt – so meldeten Analysehäuser und Immobilienportale jüngst für viele Regionen bereits gesunkene Kaufpreise. Besonders stark betroffen sind die teuren Metropolen.
Lange aufwärts, jüngst abwärts: Lässt sich so die Preisentwicklung in Großstädten auf der ganzen Welt beschreiben? Nein, zeigt eine Auswertung von Shijiao You, Analystin für Strategische Asset Allokation beim Multi-Family-Office HQ Trust. Für ihre Analyse hat sich You zwei Kennzahlen angeschaut: das Preis-Miet- und das Preis-Einkommensverhältnis. Bei Letzterem wird der Kaufpreis einer Wohnung durch das mittlere verfügbare Familienjahreseinkommen geteilt. Um das Preis-Miet-Verhältnis zu bestimmen, wird der Kaufpreis pro Quadratmeter durch die Durchschnittsmiete pro Quadratmeter dividiert.
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Die Analyse zeigt, wie unterschiedlich sich die Kaufpreise in den Metropolen in den vergangenen zehn Jahren entwickelt haben. So gilt etwa in Frankfurt und Seoul, dass Häuser und Wohnungen im Verhältnis zu Mieteinnahmen und verfügbarem Einkommen seit dem Jahr 2013 deutlich teurer geworden sind. „In Städten wie Tokio, London oder New York sah es dagegen anders aus“, so Analystin You. Dort habe sich die Teuerung nach zehn Jahren wieder deutlich zurückgebildet. In London etwa hätten sich die Kaufpreise in den vergangenen fünf Jahren seitwärts entwickelt, gleichzeitig seien Mieteinnahmen und verfügbare Einkommen gestiegen.
In Singapur liegen die Immobilienpreise und Mieten sogar auf dem Niveau von 2013, schreibt Shijiao You. Die verfügbaren Einkommen seien aber seither kräftig angestiegen und damit Häuser und Wohnungen deutlich erschwinglicher als vor zehn Jahren. In Mexiko-Stadt und Istanbul haben es Käufer dagegen schwerer, denn die Einkommenszuwächse seien hinter den Immobilienpreisen zurückgeblieben. „Die Mietsteigerungen entwickelten sich dort ähnlich wie die Immobilienpreise, sodass die Attraktivität aus Anlegersicht kaum verändert ist“, so die HQ-Trust-Analystin.